Jeder Deutsche sitzt 227 Minuten vor der Glotze

Einer Erhebung des TV-Vermarkters IP-Deutschland zufolge, lag die Fernsehnutzung der Deutschen im Jahr 2006 erneut auf Spitzenniveau.

Rekordverdächtig: Durchschnittlich saß jeder Deutsche ab 14 Jahren 227 Minuten pro Tag vor der Flimmerkiste. Was besonders überrascht ist die Tatsache, dass das "Public Viewing" - also die Nutzung in Kneipen oder vor öffentlichen Großleinwänden, in dieser Studie nicht mit gemessen werden konnte. Public Viewing spielt aber gerade während der Fußball-WM eine große Rolle.

Die eindeutigen Gewinner des Vorjahres sind aber auch die Bildschirmmedien Teletext und Online. Mehr als 17 Millionen User informierten sich täglich im Teletext. Das sind um 750.000 mehr als im Jahr zuvor. Wie groß die Steigerungsraten sind, zeigt sich am Vergleich mit dem Jahr 2000: Seit damals hat die Teletext-Nutzung um 80 Prozent zugenommen. Das sei eine erstaunliche Karriere eines oft verkannten Mediums, dem manche mit dem Aufkommen des Internet schon das Ende vorausgesagt hatten, meint IP-Deutschland dazu.




Die Zahlen zur Online-Nutzung widerlegen die Annahme, dass das Internet mit zunehmender Verbreitung das Fernsehen verdrängen würde. Mittlerweile sind mehr als 50 Prozent der deutschen Bevölkerung - genau 37,2 Mio. Menschen - online, doch die TV-Frequenz hat dennoch nicht abgenommen. Ein Blick in andere Industrieländer scheint dies zu bestätigen: Die Internet-Nutzung hat extrem zugelegt, zum Teil sogar die 50-Prozent-Marke überschritten, der TV-Konsum hat sich aber dennoch auf hohem Niveau stabilisiert.

Ein Beispiel sind etwa die USA: Hier nutzen 73 Prozent der Bevölkerung das Internet, die Fernsehnutzung erreichte mit 299 Minuten pro Person und Tag aber erneut den Spitzenwert.
03.01.2007 17:45 Uhr  •  Alexander Krei  •  Quelle: pte Kurz-URL: qmde.de/18148