Interview: Warum Thomas Gottschalk Kino liebt

Der ZDF-Moderator, der bald auch für Tele 5 tätig sein wird, sprach in einem Interview über seine Kino-Erinnerungen und die Liebe zu Horrorfilmen.

Bald wird Thomas Gottschalk nicht nur für das ZDF vor der Kamera stehen, sondern auch für den Privatsender Tele 5 (Quotenmeter.de berichtete). Für die Sendung «Wir lieben Kino - Das Magazin» erinnerte sich der Moderator an seine Erfahrungen mit dem Kino. "Ich liebe Kino, weil ich wie jeder andere Mensch auch gerne mal für zwei Stunden die Wirklichkeit vergessen möchte", verrät Thomas Gottschalk.

An seinen ersten Kinobesuch kann er sich nicht mehr erinnern. Dafür weiß Gottschalk (Foto) aber noch genau, wie sehr er sich ärgerte, dass er in seiner Kindheit im fränkischen Kulmbach «Ben Hur» nicht sehen durfte: "Der war erst ab 12 und ich war 11 1/2. Also haben mir meine Eltern den Film verboten. Das hat bei mir schwere nervliche und psychische Schäden hinterlassen", fügt der Entertainer ironisch hinzu. Später sah er ihn dann doch und Hauptdarsteller Charlton Heston durfte er auch noch interviewen. "Aber es ist schon ernüchternd, wenn der Kinoheld deiner Jugend ein schlecht sitzendes Toupet trägt und politische Ansichten hat, die ich nicht teile", sagt Gottschalk und kommt damit zur Erkenntnis: "Ein Kinoheld der Jugend muss also nicht immer ein Held fürs Leben bleiben".

Wenn Leute nach Vorstellungsbeginn ins Kino kommen, kann Thomas Gottschalk das ebenso wenig leiden wie geheucheltes Interesse am Film. "Kino ist für mich Unterhaltung, Theater- und Opernbesuche sind für mich Bildungsreisen. Im Kino will ich mich fürchten, ich will lachen und über schlechte Filme will ich mich ärgern", sagt er. "Kinoabende mit Absacker hinterher" finden bei ihm selten statt. Und Weinen kommt auch nicht in Frage: "Das ist mir, glaube ich, nur in «Love Story» passiert und bereits verjährt."




Ein anderes Highlight seiner Jugend waren die Karl May-Filme: "Winnetou und Old Shatterhand waren für mich, der in einem kleinen fränkischen Kaff aufgewachsen ist, die perfekten Identifikationsfiguren." Inzwischen schwärmt Thomas Gottschalk aber mehr von Horrorfilmen, seien es alte «Dracula»-Filme mit Christopher Lee oder aber neue Schocker wie «Saw III»: Dennoch würde er niemals sein Schloss Marienfels, das er seit November 2004 besitzt, für ein Filmset hergeben: "Ich versuche schon zu verhindern, dass jemand mein Haus fotografiert, da werde ich den Teufel tun, und einen Horrorfilm dort drehen lassen."

Tanzfilme sind dagegen gar nicht das Ding des Moderators: "Wer schlecht tanzt, der schaut sich keinen Tanzfilm an. Der leidet ja 1000 Qualen!"
16.01.2007 17:06 Uhr  •  Alexander Krei  •  Quelle: Tele 5 Kurz-URL: qmde.de/18341