Die Kritiker: «SOKO Köln: Tod einer Polizistin»

Story:
Alexandra Gebhardt und ihr Kollege Frank Hansen haben sich bereiterklärt, als Gastdozenten an der Kölner Polizeischule zu unterrichten, um dem Polizeinachwuchs aus erster Hand das Einmaleins der Kripoarbeit beizubringen.

Während Frank seiner ersten Vorlesung mit eher gemischten Gefühlen entgegensieht, geht Alexandra ganz in ihrer Rolle auf. Sie kann bei dieser Gelegenheit zudem die Freundschaft zu ihrem ehemaligen Ausbilder André Brinkmann auffrischen, der heute das Drogendezernat leitet. Außerdem lernt sie die engagierte Polizeischülerin Tara Kampe kennen, die sie überraschend um ein Gespräch unter vier Augen bittet.
Doch dazu fehlt die Zeit, denn die SOKO wird mit einem mysteriösen Mordfall konfrontiert: Jost Wagner, ein wohlhabender Autohändler, wird mit einer Kugel im Kopf am Rheinufer aufgefunden.

Eine Durchsuchung seiner Wohnung legt den Verdacht nahe, dass Wagner den letzten Abend seines Lebens nicht allein verbracht und offenbar überstürzt eine Flucht ins Ausland geplant hat. Jale und Tobi stehen vor einem Rätsel. Da hilft es zunächst auch nicht wirklich weiter, dass Vanessa einen Notruf aus der Todesnacht aufgetrieben hat. Die anonyme Anruferin, die in großer Panik und mit holländischem Akzent gesprochen hat, bleibt unauffindbar.

Alle Spuren des Falls führen nach Holland. Während sich Jale und Tobi zu Recherchen nach Amsterdam aufmachen, sieht sich Alexandra in der Polizeischule mit dem überraschenden Tod ihrer Schülerin Tara Kampe konfrontiert. Alles deutet auf einen Selbstmord hin. Sollten die Schikanen, denen sich die junge Frau während ihrer Ausbildung ab und an aus-gesetzt sah, sie in den Freitod getrieben haben?

Darsteller:
Gundula Rapsch («Die zweite Hand») ist Alexandra Gebhardt
Jophi Ries («Die Pfefferkörner») ist Frank Hansen
Jasmin Gerat («Küstenwache») ist Jale Beck
Mike Hoffmann ist Tobias Berger
Kerstin Landsmann («Sex & mehr») ist Vanessa Haas
Delia Mayer ist Annemarie Huismann
Hannah Herzsprung («Emilia – Die zweite Chance») ist Tara Kampe

Kritik:
Um es auf den Punkt zu kommen: Die 90-minütige XXL-Ausgabe der ZDF-Vorabend-Krimiserie enttäuscht. Sie enttäuscht vor allem, wenn man die Qualität und Spannung der anderen «SOKO»-Reihen als Maßstab nimmt. Dabei beginnt der Film dramatisch. Verwirrende und äußerst emotionale Szenen sind zu Beginn zu sehen. Wenige Sekunden später beginnt die eigentliche Handlung – sie spielt allerdings eine Woche vor der Anfangsszene.

Und ab diesem Zeitpunkt wird es dann gemütlich. Zwar geschieht der erste Mord an Wagner, einem Autohändler, relativ schnell, doch im Großen und Ganzen wird die erste halbe Stunde ohne großem Spannungsbogen verbracht. Die Macher weisen sehr deutlich darauf hin, dass mit Polizeischülerin Tara irgendetwas nicht stimmt – was, ist allerdings nicht klar. Dennoch liegt in dieser Geschichte die einzige Stärke des Films.

Das Geheimnis der jungen Polizistin interessiert die Zuschauer dann doch. Die Auflösung befriedigt dann nur bedingt, zwar ergibt die Lösung einen Sinn, dennoch hätte man sich „mehr“ – und zwar in allen erdenklichen Formen „mehr“ gewünscht. Während die erste Dreiviertelstunde des Films getrost verpasst werden kann, wird der zweite Teil etwas sehenswerter – trotzdem ist auch die zweite Halbzeit frei von fesselnder Spannung.

Beide Mordfälle, sowohl der von Tara, als auch der von Wagner, sind vom Buch her nicht sonderlich gut ausgearbeitet – überraschende Wendungen fehlen – entweder weil sie gar nicht vorkommen oder wenn doch nicht überraschend sind. Die Schauspieler liefen anständige Leistungen ab, dennoch ist auch hier nichts wirklich Bemerkenswertes zu sehen. Kurzum: Es gibt weitaus bessere Folgen der «SOKO»-Reihe und ganz sicher auch bessere Geschichten rund um das Kölner Gespann.

Das ZDF zeigt «SOKO Köln: Tod einer Polizistin» am Freitag, den 26. Januar 2007, um 21.15 Uhr.
25.01.2007 13:00 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/18485