ProSieben sprang spät auf den Impro-Comedy-Zug auf und legte mit «Gott sei Dank… dass Sie da sind!» eine glatte Bauchlandung hin.
Nach dem großen Erfolg der «Popstars»-Staffel wollte ProSieben auch weiterhin große Erfolge am Donnerstagabend feiern. Zum Quotenglück sollte beispielsweise die Impro-Comedyshow «Gott sei Dank… dass Sie da sind» verhelfen, doch das Publikum war von Anfang an wenig begeistert.
Schon die erste Folge erreichte am 30. November 2006 lediglich 1,43 Millionen Fernsehzuschauer ab drei Jahre sowie einen Marktanteil von 4,6 Prozent beim Gesamtpublikum. Im einstelligen Bereich blieb die von Knacki Deuser präsentierte Adaption der australischen Erfolgsshow «Thank God You’re Here» auch in der wichtigen Zielgruppe: 1,15 Millionen 14- bis 49-jährige Zuschauer und ein daraus resultierender Marktanteil von 8,9 Prozent waren klar zu wenig für die Ansprüche von ProSieben.
Immerhin sah es eine Woche später dann so aus, als ob sich die neue Show tatsächlich steigern könnte. In der Gruppe der Werberelevanten waren nun immerhin schon 1,23 Millionen 14- bis 49-Jährige dabei, was für 9,9 Prozent Marktanteil reichte. Beim Gesamtpublikum brachte es «Gott sei Dank… dass Sie da sind!» an diesem Abend auf 1,55 Millionen Zuschauer sowie einen Marktanteil von 5,3 Prozent. Solche Werte sollten bis zum vorläufigen Aus im Januar nicht mehr erreicht werden.
Denn schon am 14. Dezember folgte das böse Erwachen: Insgesamt wollten nur noch 1,21 Millionen Menschen die neue Sendung sehen, der Marktanteil ging auf indiskutable 3,9 Prozent zurück. Eine Woche später waren gar nur noch 3,5 Prozent der Zuschauer dabei, als mehr oder weniger komische Promis kuriose Aufgaben bewältigen mussten. Dramatisch war außerdem die Entwicklung in der Zielgruppe, denn hier verlor «Gott sei Dank… dass Sie da sind!» innerhalb von nur einer Woche satte drei Prozentpunkte. Nur noch 6,9 Prozent der 14- bis 49-Jährigen wollten zuschauen. In der letzten Sendung des vergangenen Jahres konnte man daran nichts mehr ändern.
Dennoch hoffte man bei ProSieben auf den Aufschwung: Gemeinsam mit «Verrückt nach Clara» sollte alles besser werden, doch die neue Serie enttäuschte auf ganzer Linie und brachte auch der Impro-Show nicht den gewünschten Quotenschub. Stattdessen waren erneut nur 1,17 Millionen Menschen dabei, davon 820.000 zwischen 14 und 49 Jahren. In der wichtigen Zielgruppe wurde mit 6,3 Prozent ein neuer Negativrekord aufgestellt. Allerdings sollte er nur sieben Tage später wieder unterboten werden: «Verrückt nach Clara» wurde noch schwächer – und «Gott sei Dank…» auch. Gerade mal noch 700.000 junge Bundesbürger schalteten ein und sorgten damit für einen miesen Marktanteil von 5,1 Prozent. Beim Gesamtpublikum fiel man auf nur noch 0,89 Millionen Zuschauer sowie 2,7 Prozent Marktanteil.
Nach sechs von dreizehn geplanten Folgen fällt das Fazit daher katastrophal aus: Im Schnitt wollten nur 1,22 Millionen Zuschauer die neue Comedyshow mit Knacki Deuser sehen, der Marktanteil belief sich beim Gesamtpublikum auf schwache 4,0 Prozent. Kaum besser lief es in der Zielgruppe mit 0,94 Millionen Zuschauern und 7,4 Prozent Marktanteil. Kein Wunder also, dass ProSieben nun genug hatte und die Show vorübergehend aus dem Programm nahm. Wie es weiter geht, steht derzeit wohl noch in den Sternen.