Die Kritiker: «Der Adler - Die Spur des Verbrechens: Codename: Kalypso»

Story
In einem Bananencontainer aus Kolumbien, wird die Leiche einer jungen Frau entdeckt. Die Tote ist die kolumbianische Freundin von Suzanne von Halle, deren Mann Frederik einen aufwändigen Lebensstil führt. Kommissar Hallgrim Hallgrimsson findet bald heraus, dass Frederik von Halle Verbindungen zum Drogenkartell in Bogota hat, und von Kopenhagen aus, ganz Europa mit Kokain versorgt.

Hallgrims Mitarbeiterin, Ditte Hansen, muss währenddessen erfahren, dass ihre minderjährige Tochter Sophie von einer mit Drogen voll gepumpten Gruppe Jugendlicher vergewaltigt wurde. Es gibt ein Video darüber, das per Handy verschickt wurde.

Das Team des Adlers erhält über die schwedische Drogenfahndung einen Hinweis, dass ein größeres Drogenpaket zwischen einem schwedischen Dealer und von Halle verschoben werden soll. Und in der Tat gelingt Hallgrimsson die Festnahme von Frederik von Halle. Ein kurzfristiger Fahndungserfolg, denn von Halle trickst die Polizeibeamten aus und flüchtet in die Stockholmer Innenstadt.

Ditte Hansen ist außer sich, als sie feststellen muss, dass die Behörden den Vergewaltigungsfall ihrer Tochter Sophie nur halbherzig verfolgen. Und plötzlich ist Sophie wie vom Erdboden verschwunden. Hallgrimsson schaltet sich in den Fall ein und spürt die völlig verzweifelte Sophie in einer Metrostation auf.

Bei seinen Recherchen über Frederik von Halle wird Hallgrimsson mit einer neuen Spur konfrontiert, die ihn in persönliche Bedrängnis bringt. Seine neue Freundin Estrid Eriksen ist die Eigentümerin einer großen Reederei. Transportieren ihre Containerschiffe das Kokain von Kolumbien nach Kopenhagen?

Darsteller
Jens Albinus ist Hallgrim Ørn Hallgrimsson
Ghita Nørby ist Thea Nellemann
Marina Bouras ist Marie Wied
Steen Stig Lommer ist Villy Frandsen
Janus Nabil Bakrawi ist Nazim Emre
Susan Annabel Olsen ist Ditte Hansen

Kritik
Obwohl es im Moment scheint, als ob die amerikanischen Serien die Vormachtstellung im deutschen Fernsehen übernehmen werden, gibt es immer wieder auch so manche Glanzstücke der europäischen Fernsehwelt zu vermelden. Unter diese Kategorie fällt mit Sicherheit auch die deutsch-dänische Fernseh-Reihe «Der Adler - Die Spur des Verbrechens», welche nun wieder mit vier neuen Teilen auf die Bildschirme zurückkehrt.

Der Auftakt gerät schon mit der Folge «Codename: Kalypso» recht vielversprechend. Die Geschichte um einen international agierenden Drogenring wurde sowohl spannend als auch emotional inszeniert. Dabei gelingt dieser Spagat, ohne das sich dieser negativ auf die Handlung ausübt.

Ohnehin steht dem Team um Kommissar Hallgrim Hallgrimsson in den knapp 100 Minuten dieser Episode einiges bevor. Neben dem internen Postengerangel in der Polizeibehörde stehen außerdem ein Versetzungsverfahren, ein tödlicher Einsatz einer Dienstwaffe, Mord, Drogenschmuggel, eine Entführung und Vergewaltigung im Zusammenhang mit den illegalen Drogengeschäften sowie eine tragische Liebesgeschichte im Mittelpunkt der Handlung.

Die Schauspieler agieren allesamt auf höchstem Niveau, Qualität des Films sowie das spannende Drehbuch, die gute Kameraarbeit, hochwertige Sets und die schönen Stadtaufnahmen stehen diesen in nichts nach. Selbst die Szenenwechsel zwischen den einzelnen Handlungsorten werden durch hochwertige Computeranimationen aus der Vogelperspektive aufgewertet. Die zahlreich wechselnden Orte werden mit Hilfe von Text-Einblendungen auf dem Bildschirm vereinfacht.

Wer jetzt denkt, dass es vor allem Neueinsteigern schwer fallen würde, den Zugang zur Handlung und den Figuren zu finden, irrt. Denn der Einstieg gelingt problemlos und die Figuren erhalten allesamt genügend Freiraum, um sich mit ihrem beruflichen und privaten Leben, eben auch diesen Zuschauern neu vorzustellen.

«Der Adler - Die Spur des Verbrechens: Codename: Kalypso» ist eine aufwendige, spannend inszenierte Krimi-Reihe, die den amerikanischen Serien und TV-Filmen in nichts nachsteht. Unbedingt empfehlenswert.

Das ZDF sendet «Der Adler - Die Spur des Verbrechens: Codename: Kalypso» am Sonntag, den 28. Januar 2007 um 22:00 Uhr. Die Weiteren drei neuen Folgen werden ebenfalls sonntags ab 22:00 Uhr zu sehen sein.
26.01.2007 17:42 Uhr  •  Torben Gebhardt Kurz-URL: qmde.de/18510