Ende Februar zeigt das ZDF mit «Mein alter Freund Fritz» den "neuen Wedel". Nun sprach der Regisseur in einem Interview unter anderem über neuen Pläne.
In seinem neuen Film «Mein alter Freund Fritz», für den er umfangreich in Kliniken recherchiert hat, thematisiert Fernsehregisseur und -autor Dieter Wedel "die immer größer werdende Schere zwischen dem medizinisch Machbaren und dem Bezahlbaren". Da sei es kein Wunder, dass nicht zwingend nötige Operationen durchgeführt würden, bloß um die teuren OPs auszulasten, sagte er im Wirtschaftsmagazin "Capital".
«Mein alter Freund Fritz» wird am 26. Februar im ZDF ausgestrahlt. Wedel spricht im Interview auch über das Drehbuch zu seinem nächsten Projekt. Unter dem Arbeitstitel "Gier" erzählt er die Geschichte des Anlagebetrügers Jürgen Harksen. Der Regisseur bekennt sich zu seinen eigenen Erfahrungen am Aktienmarkt: "Um die Jahrtausendwende habe ich geglaubt, ich könnte an der Börse ohne Arbeit mehr Geld verdienen als in meinem Beruf mit Arbeit." Er habe zwar viele Papiere rechtzeitig vor dem Börsencrash verkauft, sagte er "Capital", sei aber auf das Drängen seiner Bankberater zu früh wieder eingestiegen und habe damit Verlust gemacht: "Wenn man das Gegenteil von dem macht, was manche Banken empfehlen, ist das Geld sicherer."
Dieter Wedel bekennt sich in dem Gespräch zu seiner Wählerstimme für Angela Merkel. Zwar zollt er Gerhard Schröder Bewunderung "für seinen Mut zur Agenda 2010", rügt aber seinen Populismus im Wahlkampf: "Richtig übel genommen habe ich die Diffamierung eines Mannes wie Paul Kirchhof. Da war mir die kühle Sachlichkeit von Frau Merkel lieber. Mir gefällt auch nach den vielen mit großem Tamtam angekündigten Friedensinitiativen von Joschka Fischer, mit welcher Lautlosigkeit plötzlich Außenpolitik betrieben wird."
Auch als Filmprojekt kann sich Wedel ein politisches Thema vorstellen - den "Sturz eines mächtigen Ministerpräsidenten, wie wir es bei Stoiber erlebt haben".
27.01.2007 12:43 Uhr
• Alexander Krei
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Quelle: Capital
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