Dr. Helmut Reitze bleibt weitere für sieben Jahre Intendant des Hessischen Rundfunks. Am Freitag wurde er mit großer Mehrheit erneut gewählt.
Der Rundfunkrat des Hessischen Rundfunks (hr) hat in seiner Sitzung am Freitag den amtierenden Intendanten Dr. Helmut Reitze (Foto) für weitere sieben Jahre an die Spitze des Landessenders gewählt.
Von den anwesenden 26 Gremienmitgliedern erhielt Dr. Helmut Reitze im ersten Wahlgang 23 Ja-Stimmen, zwei Nein-Stimmen und eine Enthaltung. Seine zweite Amtszeit beginnt am 13. Januar 2008. Reitze dankte nach seiner Wahl den Rundfunkratsmitgliedern für ihr Vertrauen und für die gute Zusammenarbeit. "Die tiefgreifenden Veränderungen und die großen Sparanstrengungen der letzten Jahre machen deutlich, warum ich in den kommenden Jahren stärker auf Kontinuität und Weiterentwicklung des Erreichten als auf radikalen Umbau setzen möchte", kündigte hr-Intendant Dr. Helmut Reitze an.
"Das wichtigste Ziel meiner Amtszeit wird, dank der solidarischen Zusammenarbeit aller, erreicht: der Erhalt des Hessischen Rundfunks als schlanker und effizienter, aber eigenständiger Landessender für Hessen", so Reitze weiter.
Der Rundfunkratsvorsitzende Dr. Alfred Möhrle - selbst im Amt bestätigt - erklärte im Anschluss an die Wahl: "Ich bin froh, dass wir Dr. Reitze für eine weitere Amtszeit gewinnen konnten. Sein Einsatz für den Hessischen Rundfunk in den letzten Jahren war beeindruckend. In den vergangenen und teilweise schwierigen Jahren für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk hat Reitze die nötige Führungsqualität bewiesen und die Stellung des hr gefestigt und ausgebaut. Der Rundfunkrat freut sich auf weitere Jahre der konstruktiv-kritischen Zusammenarbeit."
Seit Januar 2003 steht Reitze an der Spitze des Hessischen Rundfunks. Neben umfassenden Organisationsreformen in fast allen Bereichen des Senders hat Reitze einen strikten Sparkurs eingeschlagen. Nach drei erfolgreichen Konsolidierungsplänen wird der Sender bis zum Jahr 2009 über 140 Millionen Euro einsparen. Trotz der erforderlichen Sparmaßnahmen ist es dem hr gelungen, das öffentlich-rechtliche Profil des Senders zu erhalten und sogar noch auszubauen: In den beiden kommenden Jahren werden insgesamt fünf Millionen Euro zusätzlich ins Programm investiert. In den letzten vier Jahren wurde auch die Regionalberichterstattung ausgebaut, unter anderem durch ein größeres Korrespondenten-Netz in Hessen und durch den Einsatz von Video-Reportern, die bimedial arbeiten.
Der Hörfunk hat in den letzten Jahren zugelegt: Nach den neuesten Trendzahlen ist der Vorsprung aller hr-Hörfunkprogramme vor der privaten Konkurrenz so groß wie seit 1996 nicht mehr. Gleichzeitig wurden jedoch zwei Hörfunkwellen eingestellt und gerade die Informationswelle hr1 scheint in den letzten Monaten immer weniger ihrem Auftrag gerecht zu werden.
Beim Fernsehen steht nach Ansicht des hr die Weiterentwicklung im Vordergrund. Mit einer ganzen Reihe neuer Sendungen wurde das Angebot des hr-fernsehens erweitert. In der ARD feiert der hr mit seinen Fernsehfilmen große Erfolge, beispielsweise mit dem «Tatort» oder den Filmen «Bettis Bescherung» und «Das unreine Mal». Reitze selbst will aufgrund des Erfolgs solcher Reihe den Ausbau der Eigenproduktion bei Fernsehfilmen und Dokumentationsreihen wie «Giraffe, Erdmännchen & Co.» weiter forcieren. Zudem will man sich auch in Zukunft als größter Kulturveranstalter in Hessen engagieren und präsentieren.