Die Kritiker: «Von Müttern und Töchtern»

Story
Lena ist allein erziehende Mutter und auf der Suche nach einem neuen Partner. Diesen glaubt sie in dem reifen und überaus kultivierten Steuerberater Felix gefunden zu haben. Schon bald wollen die beiden sogar zusammenziehen. Nur Lenas 13-jährige Tochter Johanna hat etwas dagegen. Sie kann Felix nicht ausstehen und will erst recht nicht umziehen. Wirklich problematisch wird es allerdings erst, als die allein stehende Mutter bzw. Oma Elisabeth überraschend auftaucht und sich bei Lena und Johanna einquartiert. Bereits am ersten Tag sorgt sie mit ihrem Ordnungsfimmel für Stress und bringt das Leben ihrer Tochter gehörig durcheinander. Lena traut sich nicht mal, ihrer Mutter von ihrem Freund Felix zu erzählen. Einen Ausweg sieht sie in einer Kuppelaktion: Über das Internet soll Mutter Elisabeth einen neuen Freund finden. Diese verliebt sich indes allerdings auf dem Golfplatz Hals über Kopf in den ihr unbekannten Felix…

Währenddessen schmiedet Enkelin Johanna mit Unterstützung von ihrer Oma den Plan, Lena zu verkuppeln. Dazu hat sie ihren lockeren und sympathischen Deutschlehrer Leo ausgesucht, er allerdings ebenso wenig ahnt wie Lena. Im Tangokurs kommen die beiden sich schließlich näher. Doch Lena ist noch immer in Felix verliebt. Und dann fliegt auch noch das Verkupplungsspiel auf…

Darsteller
Anna Loos («Tatort») ist Lena Schneider
Eleonore Weisgerber («Inspektor Rolle») ist Elisabeth Möller
Felix Eitner («Drei Schwestern made in Germany») ist Leo Koch
Jürg Löw («Der letzte Sommer») ist Felix Heilmann
Edda Leesch («Eine unter Tausend») ist Romy

Kritik
Wer lockere seichte TV-Unterhaltung erwartet, liegt vollkommen richtig. Die Liebeskomödie «Von Müttern und Töchtern» verläuft nach dem typischen Muster mit einer gehörigen Portion Liebe und Intrige bis hin zum erwarteten Happy End. Von großer Originalität oder gar Authentizität kann hierbei nicht gesprochen werden.

Ein wenig Gutes gibt es allerdings zu sagen: Das doppelte Verkupplungsspiel zwischen Mutter und Tochter ist zunächst recht amüsant anzusehen. Auch wenn dieses an einigen Stellen sehr aufgesetzt wirkt, ist die Idee dahinter ganz nett. Positiv fällt auch die äußerst taffe, aber sympathische Oma Elisabeth alias Eleonore Weisgerber auf, die die Familie auf Draht hält und sich wo es nur geht mit einmischt. Mit viel Wirbel hält sie so das Mutter-Tochter-Duell aufrecht und entlockt dem Zuschauer hin und wieder ein Schmunzeln.

Das alles reicht jedoch nicht, um das Publikum dauerhaft bei Laune zu halten. Die Verkupplung zieht sich in die Länge, wird am Ende auch immer unglaubwürdiger; der Sehwert flacht mit der Zeit stark ab. Als die Sache dann endlich auffliegt, geht der Film rasch zum Ende über. Dieses erfüllt zwar alle Erwartungen, könnte plumper aber nicht sein und macht die gesamte Vorgeschichte gewissermaßen lächerlich.

Insgesamt ist zu sagen, dass der Film nach einem relativ gelungenen Anfang stark an Sehenswürdigkeit verliert und damit kaum über die gewöhnliche 0815-TV-Schmonzette hinaus kommt.

«Von Müttern und Töchtern» ist am Donnerstag, den 8. Februar 2007, um 20:15 Uhr im Ersten zu sehen.
05.02.2007 20:01 Uhr  •  Andreas Markhauser Kurz-URL: qmde.de/18655