Seit mehr als 50 Jahren gibt es das «Wort zum Sonntag». Das ZDF hat nun an Muslime gedacht und präsentiert im Internet ein «Forum zum Freitag».
In den vergangenen Tagen wurden Pläne eines «Worts zum Freitag» für Muslime öffentlich stark diskutiert. ZDF-Intendant Markus Schächter hat nun dem ZDF-Fernsehrat in Mainz das Vorhaben eines «Forums zum Freitag» im Onlineangebot seines Senders vorgestellt.
Die Idee zu diesem Forum folge Anregungen und Empfehlungen des so genannten Integrationsgipfels im Kanzleramt sowie Überlegungen des Rates der EKD und der Islamkonferenz von Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble, erläuterte ZDF-Intendant Markus Schächter. Der Intendant geht von einer Umsetzung des Konzeptes im Sommer dieses Jahres aus und unterstrich vor dem Fernsehrat noch einmal die Bedeutung, die das ZDF dem Dialog mit den rund dreieinhalb Millionen in Deutschland lebenden Muslimen einräume. Zum Gesamtkonzept des Senders gehöre auch die Schwerpunktwoche zu Migration und Integration, die das ZDF-Hauptprogramm zusammen mit den ZDF-Digitalkanälen im Herbst plane.
Mit dem neuen Angebot werde das ZDF im Internet Ansichten, Kommentare, Gespräche als Gedanken zum Tag aus muslimischer Sicht anbieten, sagte Schächter. Die redaktionelle Verantwortung für das als journalistisches Format konzipierte "Forum zum Freitag" liege beim ZDF. Es könne als Kommentar, als Gespräch oder als Interview aus muslimischer Sicht umgesetzt werden. Gedacht sei dabei an herausragende, von den muslimischen Verbänden vorgeschlagene und vom ZDF ausgewählte Persönlichkeiten, die als Gesprächspartner zur Verfügung stehen. Das inhaltliche Spektrum des Forums reiche von ethischen Themen über Spiritualität und Sinnfragen bis hin zu Anmerkungen zu aktuellen Ereignissen aus muslimischer Sicht.
Das ZDF-Fernsehratsmitglied Salomon Korn habe als Vertreter des Zentralrats der Juden das ZDF-Konzept nachdrücklich begrüßt und die Einrichtung eines «Forums zum Freitag» als richtig bewertet, teilte Intendant Schächter mit: "Wir haben gleichzeitig ein Spitzengespräch mit den Vertretern des Zentralrats der Juden vereinbart, in dem die Möglichkeiten und die Perspektiven für die jüdische Gemeinde – auch im Hinblick auf eine Umsetzung im Online-Bereich – erörtert werden".