Sat.1 Österreich plant eigene Nachrichtensendung

Bei Sat.1 Österreich könnte möglicherweise noch in diesem Jahr eine Info-Sendung zu sehen sein. Ein klassisches Nachrichtenformat ist aber nicht geplant.

Sat.1 Österreich erwägt, noch in diesem Jahr ein neues Informations- und Nachrichtenformat für Österreich einzuführen. Über die genaue inhaltliche Ausrichtung machte Geschäftsführerin Corinna Drumm im Gespräch mit "pressetext" allerdings keine Angaben.

Ein klassisches Nachrichtenformat sei allerdings nicht geplant, da sich ein solches bereits auf dem Schwestersender ProSieben etabliert habe. "Informationsprogramme im harten Nachrichtenbereich sind sehr teuer", sagte Drumm. Voraussetzung für die Einführung sei deshalb, dass die von der Bundesregierung angekündigte Medienförderung für den privaten Rundfunk umgesetzt werde. Zugleich forderte Drumm ein generelles Verbot für Product-Placement im öffentlich-rechtlichen Fernsehen. Dies sei eine wichtige Maßnahme, um den Wettbewerb zwischen privaten und öffentlich-rechtlichen Anbietern ausgeglichener zu gestalten.

Über das Ergebnis des abgeschlossenen Geschäftsjahres zeigte sich Drumm sehr erfreut. Auch 2006 liege Sat.1 Österreich in der Zielgruppe der Erwachsenen über zwölf Jahre mit einem Marktanteil von 6,4 Prozent knapp vor der privaten Konkurrenz RTL (6,3 Prozent). Den Bruttoumsatz konnte das Unternehmen im Vergleich zum Vorjahr um neun Prozent auf 30,2 Millionen Euro steigern. "Für das laufende Geschäftsjahr erwarten wir weitere Steigerungen", sagt Drumm.




Die speziellen Programme für Österreich seien dabei ein wichtiger Baustein, etwa das Morgenmagazin «Café Puls». "Dabei waren unsere Erwartungen an das Format nicht sehr hoch", sagte Drumm. "Schließlich gab es in Österreich zuvor keine Erfahrungen mit einem Frühstücksfernsehen." Mittlerweile erreiche «Café Plus» aber einen Marktanteil von knapp 20 Prozent bei den Erwachsenen über zwölf Jahren. Auch die im vergangenen Jahr erstmals ausgestrahlten Österreich-Magazine «connect it featuring consol.tv» und das Wohlfühl- und Themenmagazin «Avida» hätten sich auf dem österreichischen Fernsehmarkt etabliert.

Auf eine Verbreitung über DVB-T (Digital Video Broadcasting - terrestrial) verzichtet Sat.1 Österreich allerdings. "Wir sind der Meinung, dass die Verbreitung über Satellit die beste Lösung für uns ist", sagt Drumm. Derzeit erreicht Sat.1 Österreich via Digitalsatellit etwa 20 Prozent aller Haushalte. Wegen der nun bevorstehenden Abschaltung analog-terrestrischen Fernsehens steigen viele Zuschauer auf Digitalsatellit um. "So erhält der Zuschauer die maximale Auswahl an TV-Programmen", sagt Drumm. "Die Nachfrage nach DVB-S Receivern steigt laufend - Wir setzten deshalb auch in Zukunft auf eine Verbreitung via Kabel und digitaler Satelliten."
26.02.2007 15:21 Uhr  •  Alexander Krei  •  Quelle: pte Kurz-URL: qmde.de/18966