Die Single-Koch-Show sollte den ProSieben-Vorabend beleben. Da daraus aber nichts wurde, war nach 45 Ausgaben Schluss.
Da ist wohl keine Achterbahn der Welt besser. Betrachtet man den Kurvenverlauf der ProSieben-Sendung «Liebe isst…» könnte man ins Schwitzen kommen. Das Format hat nämlich etwas geschafft, was durchaus kurios ist. Ständig geht es bergauf und bergab. Bergauf und bergab. Alles in allem waren die Zahlen allerdings zu niedrig.
Die besten Marktanteile holte das Format in der ersten Sendewoche mit den Episoden drei und fünf – 10,4 und 10,5 Prozent Marktanteil wurden dort gemessen. Aus diesem Grund schnitt auch die erste Woche am Besten ab. Mit knapp 9,8 Prozent Marktanteil lag man aber dennoch unterhalb des Senderschnitts. Die dritte Folge von «Liebe isst…» war mit über 1,6 Millionen Zuschauern im Übrigen auch die meistgesehene Ausgabe der Sendung.
Schon in Woche zwei dürfte klar geworden sein, dass «Liebe isst…» keine glorreiche Zukunft haben würde. Nur noch knapp 7,8 Millionen Zuseher verfolgten die fünf weiteren Folgen, im Schnitt sahen etwas mehr als 1,3 Millionen Menschen zu. Der Abwärtstrend setzte sich auch in den Folgewochen fort. Bei den 14- bis 49-Jährigen sanken die Marktanteile auf zunächst 7,6, dann gar auf nur noch 7,4 Prozent. Auch bei allen Zuschauern rutschte man in der vierten Woche unter die Vier-Prozent-Marke.
In Woche fünf – inzwischen in der ersten Februarwoche angekommen – sah es dann wieder etwas besser aus. Aber ohne uns etwas vormachen zu wollen: Auch die beste Quoten bei den Werberelevanten in der besagten Woche war viel zu niedrig. Knapp neun Prozent wurden damals ausgewiesen. Im Schnitt verbesserte sich «Liebe isst…» demnach wieder leicht auf rund 8,1 Prozent. Fortan holte die Sendung – mit den oben bereits erwähnten Schwankungen – relativ konstante Werte, die in der Regel zwischen sieben und achteinhalb Prozent lagen. Dass sie aber immer mehr in Richtung „sieben“ tendierten, dürfte die Macher von ProSieben beunruhigt haben.
Die Acht-Prozent-Marke wurde im Wochenschnitt erneut nicht geknackt, Sendewoche sechs kam nur auf gerundete 7,8 Prozent Marktanteil. In der siebten Woche erreichte man nicht einmal mehr 7,5 Prozent Marktanteil. Spätestens zu diesem Zeitpunkt dürften die Planungen an einem Nachfolgeformat begonnen haben. Daran dürfte dann auch der kurzzeitige Aufschwung bei den Folgen 36 bis 40 nichts geändert haben. Obwohl die 40. Ausgabe mit neun Prozent Marktanteil mit am Besten lief, wurde das Format aus dem Programm genommen. Dass die Entscheidung richtig war, zeigt auch der Wochenschnitt der vergangenen und zugleich letzten Sendewoche. Hier knabberte das Format an der Acht-Prozent-Marke, knackte sie allerdings nicht.
Im Schnitt sahen nur 1,27 Millionen Menschen die Single-Koch-Show – bei allen Zuschauern erreichte man einen Marktanteil von etwas mehr als vier Prozent. Acht Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen sind deutlich zu wenig für ProSieben, im Schnitt sahen 900.000 Menschen das Vorabend-Format. Ganz verschwinden wird die Sendung jedoch nicht. In «Vier auf einen Streich» ist das Konzept künftig in der Primetime zu sehen. Prominente Schützenhilfe bekommt man vom Lead-In: «Germany’s Next Topmodel».
Auch die Primetimeausgaben werden sich aber am aktuellen ProSieben-Schnitt messen lassen müssen: Der Münchner Fernsehsender kommt im laufenden Fernsehjahr auf 6,7 Prozent bei allen Zuschauern und auf 12,1 Prozent in der werberelevanten Zielgruppe