Wer schappte sich das größte Stück von dem was übrig war, nach dem der Fußball einen großen Teil des Quotenkuchens für sich beansprucht hatte?Der Überblick:Es ist wenig überraschend, dass die Fußballübertragung der Partie Tschechien – Deutschland (13,24 Millionen Zuschauer, 41,8 % bei allen, 40,3 % in der Zielgruppe) den Tagessieg an sich gerissen hat. Sogar die Ränge zwei bis vier gingen an die ARD. Auf der zweiten Position liegt beispielsweise die Halbzeit-Ausgabe der
«Tagesthemen», die von 8,76 Millionen Menschen gesehen wurde. In der Zielgruppe erzielte das von Susanne Holst moderierte Format 25,8 Prozent Marktanteil.
Auf den Plätzen drei und vier folgt die Vorberichterstattung zum Spiel und die Zusammenfassung der sonstigen Qualifikationsspiele zur Europameisterschaft in Österreich und der Schweiz. Das meistgesehene Programm, das nichts mit dem runden Leder zu tun hatte, lief im ZDF. 4,76 Millionen Menschen verfolgten, wie
«Ein starkes Team» einen weiteren Fall löste. Mit 14,8 Prozent Marktanteil lag das Format somit sogar deutlich über dem ZDF-Schnitt. Und – erstaunlicherweise – klappte es auch bei den Werberelevanten: 8,3 Prozent Marktanteil sind ebenfalls ein überdurchschnittlicher Wert, und das, obwohl die Mainzer TV-Station nur eine Wiederholung zeigte.
Schaut man jedoch nur auf die Zielgruppe, so heißt das erfolgreichste Nicht-Sport-Programm (die «Tagesthemen» aufgrund ihrer Nähe zum Fußball ausgenommen)
«Ritter Jamal – Eine schwarze Komödie». Für ProSieben holte der Film richtig gute Einschaltquoten. Insgesamt sahen 1,7 Millionen Menschen zu, in der Zielgruppe wurde ein Marktanteil von 11,5 Prozent gemessen – angesichts des schweren Gegenprogramms eine reife Leistung.
RTL setzte um 20.15 Uhr nicht auf eine Wiederholung, sondern zeigte eine Erstausstrahlung: Vielleicht würde der Produktion
«Die letzten Tage von Karkatau» ja eine Überraschung gelingen? Eine mutige Idee, die letztlich aber nur bedingt belohnt wurde. Mit 2,65 Millionen Zuschauern stieg die Quote bei den Menschen ab drei Jahren auf 8,3 Prozent. In der Zielgruppe waren 10,8 Prozent dabei (1,27 Millionen Zuseher).
Sat.1 hatte noch weniger Glück. Etwas mehr als zwei Millionen Menschen sahen
«Im Zeichen der Libelle» (6,5 | 9,9) und bescherten dem Format den achten Rang im Zielgruppen-Ranking. Einzig
«Genial Daneben» lieferte eine ordentliche Leistung ab. Das von Hugo Egon Balder moderierte Format kam auf 12,2 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen.
Durch die Bank schlecht lief es für die kleinen Sender. Der VOX-Film
«Sugar & Spice» hatte die niedrigste Reichweite, die die acht Vollprogramme um 20.15 Uhr verbuchten. Nur 0,57 Millionen Menschen sahen zu. Dementsprechend gering war auch die Quote – nur 1,7 Prozent wurden bei den Zusehern ab drei Jahren ermittelt, bei den Werberelevanten sah es mit 3,6 Prozent zwar etwas besser aus, aber dennoch kann man damit nicht zufrieden sein. kabel eins zeigte
«French kiss» (0,85 Millionen Zuschauer) und kam damit auf ebenfalls unterdurchschnittliche 4,1 Prozent Marktanteil. Auf diesem Niveau bewegte sich auch RTL II.
«S.O.S.-Angriff auf das Traumschiff» kam zwar auf die höchste Reichweite der drei kleineren Sender (0,94 Millionen Zuseher) – mit 4,8 Prozent Marktanteil sah es dennoch nicht wirklich besser aus.
Die Tagesmarktanteile:Dank des Fußballs war der ARD der Tagessieg nicht zu nehmen. Das Erste kam auf durchschnittlich 19,7 Prozent Marktanteil. Zweiter wurde das ZDF mit 11,5 Prozent. Sat.1 wird überraschend dritter und kann mit 9,7 Prozent bei allen Zusehern recht zufrieden sein. RTL muss sich mit dem vierten Rang zufrieden geben und 7,7 Prozent Tagesmarktanteil verdauen. Dahinter: ProSieben mit 5,6 Prozent. VOX und RTL II teilen sich den sechsten Platz mit jeweils 3,8 Prozent, kabel eins kommt auf 3,5 Prozent.
Auch bei den 14- bis 49-Jährigen gewinnt die ARD mit tollen 16,9 Prozent. RTL kommt in der Zielgruppe auf mäßige elf Prozent und liegt somit nur knapp vor ProSieben (10,5 %) und Sat.1 (10,2 %). ZDF und RTL II liegen mit sechs Prozent Marktanteil gleich auf – dahinter folgen VOX mit fünf Prozent und kabel eins mit 4,8 Prozent.