Mit den Quoten der zuvor auf dem Sendeplatz laufenden US-Serie «Criminal Minds» konnte man halbwegs mithalten.
So in etwa dürfte sich Sat.1 den Start seiner neuen Krimiserie «R.I.S. – Die Sprache der Toten» vorgestellt haben. Direkt nach der Folge war in Foren viel Lob und nur vereinzelt Kritik zu hören. Dass man am Montagmorgen angesichts der Quoten nicht in Ohnmacht fallen, aber auch nicht ausgelassen tanzen dürfte, war wohl auch jedem klar. Werte, wie sie in Italien und Frankreich Standard sind, waren in Deutschland nicht zu erwarten.
Vielmehr bewegte sich die Premierenfolge auf dem Niveau einer normalen «Criminal Minds»-Episode. Und das darf somit als Erfolg gewertet werden. 3,24 Millionen Menschen verfolgten die erste Folge, was einem Marktanteil von 9,3 Prozent bei den Zuschauern ab drei Jahren entspricht. In der Zielgruppe wurden klar überdurchschnittliche Werte erzielt: Mit 1,86 Millionen 14- bis 49-Jährigen kam Sat.1 auf 12,6 Prozent Marktanteil.
In welcher Altersgruppe kam «R.I.S.» besonders gut an? Es waren die 40- bis 49-Jährigen, die sich zu Haufe für den Neustart entschieden. In dieser Altersgruppe kam die Premiere auf 15,2 Prozent Marktanteil. Beim ganz jungen Publikum hingegen hielt sich das Interesse in Grenzen. 0,09 Millionen 14- bis 19-Jährige bescherten dem Sender eine Quote von 9,1 Prozent, bei den 20- bis 29-Jährigen kam man auf magere 7,9 Prozent.
Erst bei den Menschen, die das 30. Lebensjahr vollendet haben, schrillten wohl die Alarmglocken und sie besonnen sich, nach 21.15 Uhr Sat.1 zu gucken. 0,62 Millionen Zuseher waren zwischen 30 und 39 Jahren alt – dies entsprach einem Marktanteil von 12,2 Prozent. Gut schnitt die Serie auch bei den so genannten „best Agers“ ab, also bei den 50- bis 64-Jährigen. 0,96 Millionen Bundesbürger diesen Alters sahen zu und bescherten Sat.1 11,1 Prozent Marktanteil in dieser Gruppe.
Bei den Über-65-Jährigen sah es hingegen nicht gut aus – Sat.1 dürfte den eingefahrenen Marktanteil von 3,5 Prozent aber dennoch verkraften. Insgesamt war das Format bei den Frauen etwas beliebter: Bei den Frauen ab 14 Jahren kam die Serie auf 9,5 Prozent, bei den Männern nur auf 9,2 Prozent Marktanteil.
Betrachtet man die Bildungsgruppen, fällt auf, dass diese Ergebnisse nicht wirklich einen Hinweis geben, ob der Schulabschluss eine Rolle spielt, bei der Frage, ob man «R.I.S.» mag oder nicht. Volks-und Hauptschule kam auf 8,5 Prozent Marktanteil – auch bei den Abiturienten war die Serie nicht wirklich beliebter: Hier kam man auf 9,8 Prozent Marktanteil. Lediglich in der Gruppe „Weiterführende Schulen“ lag die Serie mit elf Prozent Marktanteil im recht guten Bereich. Auch die Studenten interessierten sich nicht wirklich für das Format: Mit 0,23 Millionen Zuschauern dieser Gruppe kam das Format auf 7,8 Prozent Marktanteil.
Besonders angesagt war «R.I.S.» bei Arbeitern – in dieser Berufsgruppe kam die Crime-Serie auf 14 Prozent Marktanteil – in allen anderen sah es etwas schlechter aus. Bei den Angestellten kann sich der Bällchensender über tolle 12,7 Prozent freuen, bei den Beamten wurde eine Quote von 9,3 Prozent gemessen. 10,2 Prozent wurden bei Selbstständigen ermittelt.
Eine Frage bleibt: Erlebt auch «R.I.S.» ab der kommenden Woche sein Watergate? «Allein unter Bauern» und «GSG 9» haben bereits vorgemacht, wie eine Serie grandios starten und kann ins Nirvana fallen kann. Ein so deutlich Absturz ist bei «R.I.S.» aber wohl unwahrscheinlich, da am Sonntagabend um 21.15 Uhr kaum Sendungen neu starten, sodass der «Navy CIS»-Zuschauer nur wenige Alternativen hat.
26.03.2007 10:00 Uhr
• Manuel Weis
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