Die Kritiker: «Durch Himmel und Hölle»

Story
Rebecca und Tom Gerling wünschen sich seit Jahren ein Kind, doch es klappt nie: Rebecca hatte schon zwei Fehlgeburten. Als sie das dritte Mal schwanger ist, scheint alles gut zu gehen, doch ein Vorfall trifft sie sehr: Vor ihren Augen wird ein Kind auf einem Fahrrad überfahren, Rebecca versucht ihn unter dem Auto, unter dem er eingeklemmt ist, zu retten. Daraufhin ruft sie ihren Mann Tom an, der Chirurg ist – er schickt sofort einen Krankenwagen zur Unfallstelle, der Junge wird in Toms OP gebracht – doch er schafft es nicht. Seine Eltern sind sehr einflussreich und unterstellen Tom einen Kunstfehler, der zum Tod des Jungen führt. Rebecca verliert zu dem Zeitpunkt ihr drittes Baby.

Zudem hat Tom eine Affäre mit einer Kollegin und Rebecca erwischt beide inflagranti. Doch sie trennt sich nicht – der Wunsch nach einem Kind ist für beide zu stark, als dass ihre Ehe kaputt gehen kann. Sie entscheiden sich für eine Adoption, aber sie wird ihnen verwehrt. Daraufhin reisen beide nach Argentinien, um dort ein Kind zu adoptieren. Der mysteriöse Aufenthalt in dem fernen Land birgt einige Risiken – und am Ende deckt Rebecca einen Skandal auf...

Natalia Wörner («Die Sturmflut») ist Rebecca Gerling
Kai Wiesinger («Dresden») ist Tom Gerling
Axel Milberg («Speer und er») ist Dr. Stein
Robert Seeliger («Miss Texas») ist Christopher
Matthias Brandt («Doppelter Einsatz») ist Moritz Schreiber
Stephan Kampwirth («Stubbe – Von Fall zu Fall») ist Jan
Katrin Pollitt («Notruf Hafenkante») ist Petra
Floriane Daniel («Typisch Sophie») ist Kathrin

Kritik
«Durch Himmel und Hölle» ist eine bemerkenswerte Produktion – Bemerkenswert in dem Sinne, dass die knappe erste Hälfte des Filmes recht zusammengewürfelt herüberkommt und es keinen sichtbaren roten Faden gibt. Dieser tritt erst auf, als der Unfall vor Rebeccas Augen passiert. Was vorher gezeigt wird, soll eine Einführung sein – doch sie ist etwas aus den Fugen geraten und kommt etwas zusammenhanglos herüber. Als der Film Fahrt gewinnt, bleibt diese auch erhalten. Es dauert somit einige Zeit, bis die wirkliche Haupthandlung einsetzt. Gut ist das nicht. Zudem ist der Cliffhanger zwischen dem ersten und zweiten Teil wirklich hervorragend gelungen. Aber die Fortsetzung davon am Anfang des zweiten Teils lässt mehr als zu wünschen übrig – Das Ende der Cliffhanger-Geschichte ist wirklich ohne jegliche Spannung gelöst worden und als Zuschauer fragt man sich: „Das war es jetzt damit? So schnell ging das?“

Positiv anzumerken sind die Leistungen der Schauspieler – der großartige Besetzung ist es zu verdanken, dass der Film trotz der deutlichen Schwächen im Drehbuch eine Aufwertung verdient. Die Hauptdarsteller Natalia Wörner und Kai Wiesinger spielen mit sehr viel Hingabe und vor allem die Rolle der Rebecca wurde sehr gut interpretiert.

Beide Teile haben einen eigenen Charakter – würde man nicht wissen, dass die Filme zusammengehören, würde man es nicht auf Anhieb erkennen, denn inhaltlich bewegen sich beide Teile auf den unterschiedlichsten Ebenen. Teil eins spielt hauptsächlich in Deutschland und beschäftigt sich mit den Eheproblemen der Protagonisten, Teil zwei widmet sich voll und ganz dem Aufenthalt in Argentinien, der Adoption und des damit verbundenen Skandals.

Das ZDF hat schon bessere, allerdings auch schlechte Zweiteiler gedreht – ein „Must See“ ist «Durch Himmel und Hölle» nicht.

Das ZDF zeigt «Durch Himmel und Hölle» am Montag, 2. April, und am Mittwoch, 4. April, jeweils um 20.15 Uhr.
31.03.2007 13:20 Uhr  •  Fabian Böhme Kurz-URL: qmde.de/19464