«Troja»: ZDF-Blockbuster lässt Private alt aussehen
Wo sonst nur Pilcher & Co. für Herzschmerz sorgen, zeigte das ZDF am Sonntag einen Blockbuster. Auf Anhieb setzte man sich beim jungen Publikum durch.
Eigentlich sind die Rollen klar verteilt: Die Privaten zeigen sonntags große Filme aus Hollywood oder Krimiserien, das Erste setzt seit Jahrzehnte auf den «Tatort» und das ZDF punktet beim weiblichen Publikum mit Rosamunde Pilcher. Doch es geht auch anders.
Der Mainzer Sender setzte in dieser Woche auf den Historienfilm «Troja» von Regisseur Wolfgang Petersen und erreichte damit im Schnitt 6,80 Millionen Fernsehzuschauer ab drei Jahren - nur der «Tatort» war noch erfolgreicher. Besonders gerne wird man in Mainz zudem wohl auch auf die Werte bei den 14- bis 49-Jährigen schauen: Sonst weit abgeschlagen, reichten 3,20 Millionen Zuschauer dieser Altersklasse diesmal für tolle 23,3 Prozent Marktanteil und den Tagessieg.
Dagegen waren selbst RTL und ProSieben machtlos: «Dirty Dancing» und «Shrek» holten beim jungen Publikum Marktanteile von 14,0 und 14,9 Prozent, die Kollegen von Sat.1 waren nur mit «Navy CIS» stark und mussten im Anschluss mit «R.I.S.» deutliche Abschläge hinnehmen. Noch dazu war der erfolgreiche Abend für das ZDF nach dem Abspann von «Troja» noch gar nicht zu Ende: Für die geschickt ausgewählte Dokumentation «Troja - Die wahre Geschichte» verzichtete man sogar auf das «heute-journal» und kam nochmals auf starke 20,3 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen. Insgesamt reichten 3,88 Millionen Zuschauer zu später Stunde für überzeugende 20,7 Prozent.
Entsprechend gut fielen dann auch die Tageswerte aus: Mit 13,3 Prozent setzte sich das Zweite beim Gesamtpublikum an die Spitze. In der Gruppe der 14- bis 49-Jährigen lag der Mainzer Sender darüber hinaus mit einem Marktanteil von 11,8 Prozent klar über dem derzeitigen Durchschnitt.
02.04.2007 09:46 Uhr
• Alexander Krei
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