Die Kritiker: «Weeds»


Inhalt
Als der Mann von Nancy Botwin überraschend stirbt, sucht sie einen Ausweg aus ihrer persönlichen und finanziellen Krise. Gerade ihre Geld-Probleme machen ihr und ihren zwei Kindern sehr zu schaffen. Doch dann scheinen sich die Probleme ganz einfach zu lösen: Die verwitwete Mutter aus der Vorstadt nimmt einen neuen "Nebenjob" an: Sie beginnt mit dem Verkauf von Marihuana. Alle Nachbarn kaufen bei ihr den Stoff, sogar der Stadtrat. Unterstützung und Trost findet sie bei einer afroamerikanischen Familie, von der sie auch ihre Ware bezieht.

Für die Hausfrau ist es nicht einfach, Familienleben und Grashandel unter einen Hut zu bekommen. Ihre beiden Kinder Silas und Shane dürfen von ihrem Geschäft nichts wissen und auch ihre beste Freundin Celia Hodes ist mit dem neuen Business ihrer Freundin nicht vertraut. Von nun an muss sie für das Wohl ihrer Kinder die Balance zwischen ihrem Vorstadtleben und ihren nicht immer ungefährlichen Einkaufs- und Verkaufsfahrten halten.

Darsteller
Mary-Louise Parker («Roter Drache») ist Nancy Botwin
Elisabeth Perkins («Ring 2») ist Celia Hodes
Kevin Nealon («Der Kindergarten Daddy») ist Doug Wilson
Romany Malco («Jungfrau (40), männlich, sucht») ist Conrad Shepard
Hunter Parrish («Die Chaoscamper») ist Silas Bowtin
Andy Milder ist Dean Hodes
Alexander Gould («How to Eat Fried Worms») ist Shane Bowtin


Kritik
«Weeds» wird in den USA auf dem Pay-TV-Sender Showtime ausgestrahlt, der in Deutschland vor allem durch Serien wie «Queer as Folk» und «The L Word» bekannt geworden ist. Genauso schamlos geht es auch in «Weeds» zu.

Mary Louise Parker verkörpert die verwitwete Mutter, die Marihuana verkauft. Das ist kein leichtes Thema und in dem prüden Amerika daher wohl auf keinem Network vorstellbar. Trotzdem sind die Amerikaner von der Serie so begeistert, dass im Sommer 2007 bereits die dritte Staffel anläuft.

Als Anspielung auf die «Desperate Housewives» bezeichnet die „Bild“ die Serie als die „kiffenden Hausfrauen“ – aber «Weeds» hat mehr zu bieten. «Weeds» macht da weiter, wo die «Desperate Housewives» aufhören. Während bei den «Housewives» zum Beispiel Sex nur angedeutet wird, sieht man diesen bei «Weeds». Daher ist ProSieben damit gut beraten gewesen, eine Ausstrahlung erst nach 22.00 Uhr anzupeilen.

Die Dialoge sind auch noch ein wenig schärfer, als man es von Network-Serien gewohnt ist. So wird Nancy von der Tochter ihrer besten Freundin gefragt, ob sie es mit ihrem ältesten Sohn im Haus treiben kann. Auch ansonsten hat Nancy viele andere kleine Probleme: ihr jüngster Sohn ist ein Außenseiter und wird schon einmal vom Unterricht suspendiert, weil er mit einer Paintball-Pistole auf einen anderen Mitschüler schießt. Celia, die beste Freundin von Nancy, wird von ihrem Mann betrogen und alle wissen es, außer ihr selbst. Die Charaktere sind insgesamt exzellent gezeichnet.

«Weeds» ist eine tolle Serie und für Fans von den «Desperate Housewives» oder auch «Six Feet Under» absolut empfehlenswert. Die Frage ist nur, ob die deutschen Zuschauer «Weeds» auch so schnell in Herz schließen können wie die Amerikaner. In den USA gewann Mary-Louise Parker 2006 den „Golden Globe“ als beste Hauptdarstellerin einer Comedy-Serie und setze sich damit gegen alle vier «Housewives»-Darstellerinnen überraschend durch.

Einziger kleiner Negativpunkt: die deutsche Synchronisation ist nicht sonderlich gelungen und daher kommen manche Dialoge nicht so spritzig herüber.

ProSieben zeigt 22 Folgen der ersten und zweite Staffel «Weeds» ab dem 4. April 2007, immer mittwochs um 22.10 Uhr.
02.04.2007 15:45 Uhr  •  Markus Ruoff Kurz-URL: qmde.de/19490