Quotencheck: «Grey’s Anatomy»

Kontinuierlich stiegen die Quoten während der zweiten Staffel – bis 16,7 Prozent Marktanteil waren drin.

In den USA ist «Grey’s Anatomy» der größte Erfolg der vergangenen Jahre und kann am zuschaustärksten Tag, dem Donnerstag, in der Regel sogar «CSI» überholen. Nur in Deutschland funktionierte die Serie einige Zeit nicht wirklich. In Deutschland taten sich die ersten neun Folgen des Formats, die im Frühjahr 2006 gezeigt wurden, schwer. Mit knapp acht Prozent Marktanteil waren die jungen Ärzte kein Erfolg für ProSieben.

Die Programmplaner wagten dann aber einen cleveren Schachzug: Sie übernahmen das US-Modell und gab den Ärzten die «Desperate Housewives» als Lead-In. Und in der Tat – der Plan schien aufzugehen: Schon die Startepisode der zweiten Staffel lag mit 8,5 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen über den Werten der ersten Staffel. Die zweite Folge holte 8,6 Prozent – danach sollte es jedoch steil bergauf gehen. Lagen die Episoden drei bis fünf noch im Bereich zwischen neun und zehn Prozent waren die Marktanteile aller später gezeigten Folgen deutlich im zweistelligen Bereich.

Episode sechs, „Zugunglück“ schaffte als erste Folge den Sprung über die Zehn Prozent-Grenze. Mit 1,43 Millionen Zuschauern insgesamt und 10,7 Prozent Marktanteil befand sich die Serie auf dem richtigen Weg. Bereits in der darauffolgenden Woche stiegen die Quoten weiter: Obwohl erneut 1,43 Millionen Zuschauer dabei waren, lag der Marktanteil bei den Werberelevanten schon bei 12,2 Prozent.




Am 7. November 2006 tat sich die Folge „Romeo und Julia“ etwas schwerer. Mit nur knapp 1,30 Millionen Zuschauern fiel die Quote bei den 14- bis 49-Jährigen wieder deutlich ab: Rund 10,5 Prozent Marktanteil wurden gemessen. Für ProSieben bestand dennoch kein Grund zur Panik, denn schon eine Woche später stellte die in den USA beim Network ABC laufende Serie einen neuen Bestwert auf: Fast 1,60 Millionen Menschen sahen im Schnitt zu – so viele wie nie zuvor. 13,2 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe machten den Münchner Sender glücklich.



In der Folgewoche, als es um „Fünflinge“ ging, sanken die Quoten aber wieder - «Grey’s Anatomy» hatte noch kein gänzlich festes Publikum – nur so ist es zu erklären, dass am 21. November 2006 eine Reichweite von 1,30 Millionen Menschen ermittelt wurde. In den folgenden Wochen blieb man ungefähr im eben genannten Bereich, in der Zielgruppe lagen die Quoten zwischen elf und 13 Prozent Marktanteil, bei allen Zuschauern lag man bei sechs bis sieben Prozent.

Die Folge „Streik“ fuhr dann einen weiteren Rekord ein: Mit 1,60 Millionen Zuschauern ging es deutlich bergauf – ein Trend, der weitergehen sollte. Wir schreiben zwischenzeitlich Januar 2007 – mit „Code Black“ und „Der letzte Tag“ zeigte ProSieben den Zweiteiler, der richtig erfolgreich war. Schon den ersten Teil sahen 1,82 Millionen Menschen (13,6 %, Zielgruppe) – die folgende Episode schoss aber durch die Decke. Erstmals sahen im Schnitt mehr als zwei Millionen Bundesbürger zu, in der Zielgruppe stieg die Quote auf 16,7 Prozent Marktanteil.

«Grey’s Anatomy» hatte den Durchbruch in Deutschland endgültig geschafft – auch wenn man in den folgenden Wochen nur an der Zwei Millionen-Zuschauer-Grenze knabberte. Die Quoten bei den Werberelevanten lagen im sehr erfreulichen Bereich (zwischen 15 und 16 %). Zum Ende der Staffel gingen die Quoten zwar wieder nach unten, die Zuschauerzahlen hielten sich aber auf gutem Niveau. So kam die 22. Folge beispielsweise auf 1,61 Millionen Zuschauer und 13,8 Prozent Marktanteil – auch Folge 23 wurde von durchschnittlich 1,61 Millionen Bundesbürgern gesehen.



Gut waren auch die Werte beim Staffelfinale, der 27. Folge der zweiten Season: 1,69 Millionen Menschen sahen die Folge „Der Tod und das Mädchen“. Über acht Prozent Marktanteil wurden bei allen Zusehern gemessen, bei den 14- bis 49-Jährigen kam man auf 15 Prozent. Alle 27 Folgen der zweiten Staffel kamen auf durchschnittlich 1,48 Millionen Zuschauer (6,8 %). In der Zielgruppe waren im Schnitt 1,20 Millionen Menschen dabei – der Marktanteil betrug 12,5 Prozent. Damit sind die jungen Ärzte mittlerweile ein großer Erfolg für die ProSieben – kein Wunder, dass die dritte Staffel direkt im Anschluss gezeigt wird.
03.04.2007 15:15 Uhr  •  Manuel Weis  •  Quelle: ProSieben Kurz-URL: qmde.de/19505