Boykott-Idee: Verzichten ARD und ZDF auf Radsport?
Wie gut ist es noch um den Radsport im deutschen Fernsehen bestellt? Bei der ARD denkt man derzeit über einen Ausstieg aus der Berichterstattung nach.
Nachdem der ehemalige Telekom-Radfahrer Bert Dietz bei «Beckmann» über die Einnahme von Dopingmitteln sprach, ging ein Aufschrei durch Politik und Medien. Möglicherweise sind die Folgen weit reichend.
"Natürlich gibt es in unseren Reihen Überlegungen zu einem Ausstieg", sagte ARD-Sprecher Peter Meyer gegenüber dem "Hamburger Abendblatt". Auf der anderen Seite seien jedoch auch Stimmen in den Reihen der ARD vorhanden, die sich für einen sauberen Radsport einsetzen wollen. ZDF-Sportchef Dieter Gruschwitz will sich noch nicht festlegen, hält sich aber auch die Option eines Ausstiegs aus der Radsport-Berichterstattung offen.
"Wir werden uns jetzt mit der ARD zusammensetzen und überlegen, welche Konsequenzen wir daraus ziehen", so Gruschwitz im Gespräch mit dem Hamburger Abendblatt. Wie schlecht es um den Radsport im deutschen Fernsehen steht, zeigt auch eine Aussage von ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender. "Wir haben einen Fernsehvertrag über eine Sportveranstaltung und nicht über eine Pharma-Leistungsschau abgeschlossen", sagte er nach dem Dopingfund bei Tour de France-Sieger Floyd Landis.