Wirbel um 9Live: Stellungnahme des Mitmachsenders offenbar 'plausibel'
Bei 9Live kann man vorerst aufatmen. Der "Video-Beweis" entpuppte sich als harmlos für den Mitmachsender. Konsequenzen dürfte es aber dennoch geben.
In den vergangenen Tagen wurden die kritischen Stimmen zum Programm des Mitmachsenders 9Live wieder lauter. Anlass war ein im Internet kursierender Videomitschnitt, in dem Moderatorin Alida Lauenstein ein späteres Auslösen des Zufallsmechanismus vorschlug.
Es folgte eine Prüfung der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) - und die am Donnerstag getroffene Entscheidung kommt doch recht überraschend. Zum aktuellen Fall erklärte Prof. Dr. Wolf-Dieter Ring, Präsident der BLM, dass der Sender den Eindruck, wonach eine Moderatorin von 9Live direkt Einfluss auf das Auslösen des sogenannten "Hot Buttons" nimmt, in seiner Stellungnahme plausibel widerlegt hätte.
Da nach den Äußerungen der Moderatorin, den Hot Button nicht auszulösen, kurze Zeit später eine Anruferin in die Sendung gestellt wurde, müsse die Landeszentrale davon ausgehen, dass der Redakteur die Entscheidung über die Aktivierung des Zufallsmechanismus eigenverantwortlich getroffen hat und insoweit kein Verstoß gegen die Gewinnspielrichtlinien vorliegt.
Ring wies in seinem Bericht auch auf eine Zunahme der Problemlagen hin: "Wir sind derzeit auf eine Mitwirkung der Sender angewiesen, weil es bislang keine Steuerungsmöglichkeit der Landesmedienanstalten gibt. Es gibt keine gesetzliche Richtlinienbefugnis und es gibt keinen Ordnungswidrigkeiten-Tatbestand, der bei Verstößen greifen kann." Der Präsident weiter: "Der aktuelle Fall bei 9Live sollte Anlass sein, die Weiterentwicklung der Regeln zügig voranzutreiben und vor allem die Landesmedienanstalten mit wirksamen aufsichtsrechtlichen Befugnissen auszustatten."