«Kreis runde Sache»: Bei Beckmann piept's

An drei Tagen in der Woche befasst sich unser Kolumnist Alexander Krei wieder mit dem Sinn und Unsinn der Fernsehwelt. Thema heute: Dopingbeichte.

Frei nach dem Motto „Besser spät als nie“ haben Doping-Beichten im heimischen Fernsehen momentan Hoch-Konjunktur. Begonnen hat alles am Montagabend bei – na, bei wem wohl? – Reinhold Beckmann. Wieder einmal verwandelte sich sein Speicherstadt-Loft in den (zu) viel beachteten Fernseh-Beichtstuhl der Nation.

Da gestand doch tatsächlich Bert Dietz vor laufenden Kameras die Einnahme von unerlaubten Dopingmitteln. Der ängstliche Blick war nicht verkennbar, die Nervosität in den Antworten nicht zu überhören. Gebannt lauschten fast zwei Millionen Menschen den ausführlichen Beschreibungen. Und fast alle davon dürften anfangs nur eine Frage gehabt haben: Bert wer?

Inzwischen ist sein Name in aller Munde, die halbe Nation scheint mittlerweile wieder zu wissen, dass es da mal einen Telekom-Radrennstall gegeben haben muss, bei dem eben dieser Bert Dietz angestellt war. Gut, dass es Beckmann gibt, der in solchen Situationen sogar noch das Tour de France-Feeling durch den Bildschirm zu vermitteln weiß. Bei Dietz floss der Schweiß während der Sendung ähnlich schnell wie bei einer Tour-Etappe nach L’Alpe d’Huez.

Überschattet wurde die Lebensbeichte übrigens von einer mehrere Sekunden andauernden Unterbrechung. Während die Sendung über den Äther ging und dem Anschein nach alles in bester Ordnung war, hörte der geneigte Zuschauer anstelle des Gesprächs einen schrillen Ton, der offenbar geheime Aussaugen unter Verschluss halten sollte. Zum ersten Mal wurde damit der Beweis geliefert: Bei Beckmann piept’s.

Die nächste Ausgabe unserer Kolumne „Kreis runde Sache“ erscheint am Mittwoch - natürlich bei Quotenmeter.de.
25.05.2007 00:00 Uhr  •  Alexander Krei  •  Quelle: Quotenmeter.de Kurz-URL: qmde.de/20285