Unterhaltungs-Defizit: ARD will zurück zu 'alter Stärke'
ARD-Chef Fritz Raff will im Unterhaltungsbereich an den vorhandenen Defiziten arbeiten und fordert mehr Geduld bei neuen Formaten.
Im Unterhaltungsbereich haben die Öffentlich-Rechtlichen derzeit durchaus Nachholbedarf. Das hat auch der ARD-Vorsitzende Fritz Raff (Foto) erkannt, wie er in einem Interview mit der "taz" sagte.
Raff: "Im fiktionalen Bereich und der Information sind wir doch der Maßstab und setzen die Marken. Und in der Fernsehunterhaltung wollen wir wieder zu alter Stärke zurückfinden." Man arbeite derzeit an Defiziten, betonte Raff. Als Beispiel nennt er den Unterschied zwischen Kabarett und Comedy. "Beide bedienen zum Teil sehr unterschiedliche Zielgruppen", so Raff. Im Hörfunk sei man in Sachen Comedy "viel, viel weiter. Im Fernsehen werden wir, gerade mit Blick auf die nachwachsenden Generationen, aufholen."
Zugleich sprach sich Fritz Raff für mehr Geduld bei neuen Formaten aus. "«Türkisch für Anfänger"» war kein Quotenerfolg, aber gut - also wird es fortgesetzt. Gefragt sind Mut, Kreativität und Gestaltungswille der Programmmacher. Ich wehre mich schon seit Jahren gegen den Satz: 'Man muss die Menschen da abholen, wo sie stehen.' Das gilt, wenn ich jemanden mit dem Auto abhole. Aber nicht für kreatives Fernsehen."