Die unbedingte Nachricht
Am Montag gab Steffen Seibert sein Debüt im ZDF-«heute-journal». Manuel Weis hat die Sendung gesehen.
Jahrelang saß Klaus-Peter Siegloch immer dann im «heute-journal»-Studio, wenn die beiden Hauptmoderatoren keine Zeit hatten. Nun zieht es den Journalisten in die USA – genauer gesagt nach Washington, wo er Ende des Jahres die Leitung des dortigen ZDF-Studios übernehmen soll. In Deutschland übernimmt Steffen Seibert seinen Platz.
Seibert, der bereits die 19.00 Uhr-Ausgabe der ZDF-Nachrichten moderiert, wird künftig also Doppelschichten schieben – rund acht Wochen im Jahren wird er die 21.45 Uhr-Ausgabe der ZDF-Nachrichten präsentieren. Am Montag gab er sein Debüt. Viele Medieninteressierte werden hingeguckt haben. Wie schlägt sich Steffen Seibert? Macht er etwas besonders gut oder etwas besonders schlecht? Was wird man am nächsten Morgen über seinen ersten Auftritt schreiben können?
Einmal hat er sich versprochen – aber das reicht nicht, um daraus weiterführende Gedanken zu spinnen. Und wie hat sich eigentlich Dunya Hayali gemacht? Nicht wenige Medien haben sich im Vorfeld auf sie gestürzt, weil sie das Kind irakischer Eltern ist. Um es vorweg zu nehmen: Als es im Nachrichtenblock in einer Meldung um den Irak ging, schossen ihr weder Tränen in die Augen und – Nein, sie ist auch nicht wutentbrannt aufgesprungen um George W. Bush die Meinung zu sagen. Eigentlich hätte man es ja vorher wissen können.
Wenn ein ausgebuffter Nachrichtenanchor wie Steffen Seibert eine solche Sendung erstmals moderiert, dann ist es so, als hätte er es schon immer gemacht. Und als Co-Moderatorin an dessen Seite kann auch nicht sonderlich viel schief gehen. Und was lernen wir daraus? Nicht alles was neu ist, muss auch besonders sein. Das gestern ausgestrahlte «heute-journal» war einfach nur eine Sendung wie jede andere zuvor auch. Nur einen Unterschied gab es: Einige Journalisten sahen zu, die auf irgendetwas gewartet haben – am Dienstagvormittag saßen sie vermutlich vor fast leeren Blöcken. Und wenn sie kein anderes Thema gefunden haben, dann grübeln sie noch immer für die „unbedingte Nachricht“ rund um das «heute-journal».