NBC schmeißt Präsident Reilly raus

Zwei Wochen nachdem Kevin Reilly das neue Herbstprogramm seines Senders in New York vorgestellt hat, wurde er überraschend von NBC Universal entlassen.



Schwere Zeiten für das Network NBC: Im Fernsehjahr, welches bis vergangene Woche andauerte, verlor NBC 10,2 Prozent seines Marktanteils und fiel von 8,8 auf 7,9 Prozent. Für NBC ist dies ein desaströses Ergebnis, sprach man doch vor einem Jahr noch davon, wieder zur Spitze aufrücken zu wollen. Genau das Gegenteil ist nun passiert: Auf Platz vier liegend muss man feststellen, dass nur das junge Network The CW schlechter platziert ist. Herbe Verluste musste auch ABC hinnehmen – von ehemals 9,8 Prozent blieben nur 8,8 Prozent Marktanteil übrig. FOX wurde mit 8,9 Prozent Marktanteil zweiter, CBS bleibt mit 11,1 Prozent Marktanteil Spitzenreiter.






Diese Zahlen wurden NBC Entertainment-Präsident Kevin Reilly nun zum Verhängnis. Seit 2004 ist dieser im Amt, zuvor war er beim Kabelsender FX tätig. Dort zeichnete er unter anderem für Serien wie «The Shield» und «Nip/Tuck» verantwortlich, bei NBC zählten «Heroes» und «My Name Is Earl» zu den größten Erfolgen seiner Amtszeit. Zwar startete Reilly viele neue Formate, aber die meisten erwiesen sich als Flop. Im Mai 2007 unterzeichnete er eine Vertragsverlängerung bei NBC, doch die Muttergesellschaft war mit seiner Arbeit allem Anschein nach nicht zufrieden. Unbestätigten Medienberichten zufolge muss er deswegen nun seinen Platz räumen.



Die quotenschwache Sitcom «Scrubs», die im Herbst 2007 mit ihren letzten 18 Folgen auf Sendung geht, zerstört beispielsweise die Quoten von «Emergency Romm». Das «Law & Order»-Spin-Off «Criminal Intent» wurde an USA Network abgegeben. Die Quoten der Krimi-Serie waren für NBC-Verhältnisse recht gut, deshalb ist die Entscheidung kaum nachvollziehbar. Ob Reillys Abgang und somit die Ernennung eines neuen Chefs Konsequenzen auf die Programmplanung in der kommenden Season haben wird, ist bislang noch unklar.