Weiterhin keine Einigung im EM-Poker

Die Preisvorstellungen der Rechteinhaber sind zu hoch – Pay-TV-Sender Premiere ist gar schon ausgestiegen.

„Es ist fünf vor zwölf“, erklärt ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender im Gespräch mit der Bild. Noch immer gibt es keine Einigung in der Rechtefrage zur Übertragung der Fußball-Europameisterschaft 2008. Die Bild-Zeitung befürchtet nun, dass die Bildschirme während des Sportereignisses sogar schwarz bleiben könnten.

Soweit wird es zwar wohl nicht kommen – schließlich ist es auch im Interesse der Rechteagentur SportFive, die TV-Bilder an den Mann zu bringen. Dennoch muss eine Lösung sehr zeitnah gefunden werden, wie Brender erklärt: „In den nächsten zwei Monaten muss das erledigt werden. Wenn es später wird, wird es für jeden Sender sehr schwer. Das muss den Rechte-Inhabern bewusst werden.“ Hintergrund: Die Fernsehanstalten müssen Hotels für Ihre Mitarbeiter buchen, Studios mieten und Sat-Leitungen bestellen.



Während der WM 2006 in Deutschland zahlten ARD und ZDF 3,75 Millionen Euro pro Spiel. Dieser Preis soll zwei Jahre später gewaltig steigen. Angeblich würde ein Spiel bei den derzeitigen Preisvorstellungen der Rechteinhaber mehr als fünf Millionen Euro kosten – zu viel. So viel sogar, dass der Pay-TV-Sender Premiere aus den Verhandlungen ausgestiegen ist. Wohl vor allem, weil man für so wenig Exklusivität nicht so viel bezahlen möchte. Und so geht der Poker weiter: Gewinnen wird wohl, wer die stärkeren Nerven hat. SportFive oder die deutschen TV-Anstalten.
31.05.2007 11:35 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/20374