Struve: 'Christiansen hat viel erreicht'

Die Entscheidung, in diesem Jahr den Talk aufzugeben, sei eine weise Entscheidung gewesen, meint der ARD-Programmdirektor.

Foto: ARDIn der kommenden Woche führt Sabine Christiansen zum letzten Mal durch ihre Talkshow am Sonntagabend. "Für die ARD fängt ein neues Kapitel an", sagte Programmdirektor Günter Struve nun gegenüber dem "Tagesspiegel".

Ab Herbst 2007 habe das Erste "ein neues vielversprechendes Gesamtkunstwerk des politischen Talks" am Start, fügte er hinzu. Gemeint sind die beiden von Anne Will und Frank Plasberg präsentierten Sendungen, die im Vorfeld für viele Schlagzeilen und Diskussionen sorgten. Dass das Genre Talk schwächelt, glaubt Struve indes nicht: "Talk heißt Menschsein, und das hört nicht auf, nur weil Frau Christiansen aufhört. Politische Talks haben es zurzeit allerdings ein bisschen schwer, weil politische Themen im Augenblick nicht so angesagt sind. Aber das kann sich schlagartig ändern, wie das Beispiel Heiligendamm zeigt."




Dass es bei «Sabine Christiansen» - auch im Bezug auf die Quoten - in den vergangenen Jahren stets Aufs und Abs gegeben hat, leugnet Günter Struve nicht. "Vergessen Sie bitte eines nicht: Frau Christiansen musste sich, als sie anfing, gegen Kollegen wie Erich Böhme oder Stefan Aust durchsetzen. Beide hat Frau Christiansen ohne große Mühe vom Sender gefegt. Das wird gerne verschwiegen, weil es nicht ins ach so beliebte Hämebild passt", so Struve im "Tagesspiegel" weiter. Sie habe viel erreicht.

Der Entschluss von Frau Christiansen, in diesem Jahr mit ihrer Sendung aufzuhören, war nach Meinung des Programmdirektors übrigens "nicht nur klug, sondern auch weise".
17.06.2007 11:16 Uhr  •  Alexander Krei  •  Quelle: Tagesspiegel Kurz-URL: qmde.de/20631