Die 16-teilige Doku-Soap konnte das Vorabend-Problem der ARD nicht lösen und war von Anfang an aus Sicht der Quoten ein Flop.
Neun deutsche Tierhelfer lebten drei Monate Seite an Seite mit den Bewohnern der Tierstation Harnas im Osten Namibias. In der atemberaubenden Landschaft am Rand der Kalahari-Wüste richtete sich ihr Tagesablauf ganz nach den 300 Tieren, die dort eine Zuflucht gefunden haben – genügend Stoff für eine 16-teilige Dokusoap am Vorabend, dachten sich die Verantwortlichen der ARD.
Dem Publikum gefiel die Sendung jedoch nicht: Bereits die am 15. Mai 2007 um 18:50 Uhr gezeigte Premiere erwies sich mit gerade einmal 1,44 Millionen Zuschauern sowie einem Marktanteil von 6,8 Prozent beim Gesamtpublikum als Flop. Viel schlimmer noch: Eine größere Reichweite sollte «Auf nach Afrika!» in den folgenden Wochen nie mehr erreichen. Noch dazu lief es auch bei den 14- bis 49-Jährigen – eine für das Erste um diese Uhrzeit bedeutende Gruppe – ebenfalls äußerst schlecht: Die erste Folge brachte es auf 340.000 Zuschauer dieser Altersklasse und 4,5 Prozent Marktanteil.
Auf diesem Niveau verharrte die Dokusoap auch am zweiten Sendetag, eher es zum Ende der Woche hin leicht nach oben auf einen Marktanteil in Höhe von 5,1 Prozent ging. Insgesamt schalteten seit der Premiere jedoch rund 400.000 Zuschauer nicht mehr ein – der Marktanteil blieb mit etwas mehr als sechs Prozent aber dennoch stabil. Ähnlich schwach begann Woche zwei – mittwochs und donnerstags verfehlte «Auf nach Afrika!» sogar die „magische“ 6-Prozent-Marke beim Gesamtpublikum, was eigentlich kein Maßstab für das Erste sein dürfte. In der Gruppe der Werberelevanten war auch keine Besserung in Sicht.
Den vorläufigen Tiefpunkt gab es schließlich am 29. Mai 2007 mit der achten Folge, die beim jungen Publikum auf lediglich 340.000 Zuschauer sowie einen damit verbundenen Marktanteil von 4,1 Prozent kam. Zwar zeigte der Trend in den folgenden Tagen leicht nach oben, doch trotzdem bewegte sich «Auf nach Afrika!» weiterhin nur auf einem äußerst bescheidenen Niveau. Daran änderte sich nichts mehr – auch nicht beim Gesamtpublikum. Am 08. Juni 2007 stellte die Vorabend-Reihe mit nur noch 920.000 Zuschauern und einem Marktanteil von 5,9 Prozent sogar einen neuen Negativ-Rekord auf.
Und auch in der so genannten Zielgruppe schnitt die Sendung an diesem Tag so schlecht ab wie noch nie: Erstmals wollten nur 3,9 Prozent der 14- bis 49-Jährigen zusehen. Das wenige Tage später ausgestrahlte Finale holte zum Abschluss immerhin noch versöhnliche 6,4 Prozent, was den Bestwert der ersten und wohl auch einzigen Staffel markiert.
Das Fazit nach 16 gezeigten Episoden fällt entsprechend negativ aus, denn mit nur 320.000 jungen Zuschauern und einem Marktanteil von 4,9 Prozent können die Verantwortlichen der ARD alles andere als zufrieden sein. Insgesamt wollten durchschnittlich 1,14 Millionen Zuschauer die neue Reihe sehen, was für sehr schwache 6,2 Prozent Marktanteil reichte. Die Liste der Flops auf dem schwierigen Sendeplatz um 18:50 Uhr wird damit um ein Format länger. Ein neues Konzept wäre angesichts dessen durchaus ratsam.