"Mehr Geld für mehr Exklusivität" - nach diesem Motto will Premiere beim Poker um die Bundesliga-Rechte handeln. Der ARD dürfte das nicht schmecken.
Dass den Fußball-Fans die Bundesliga-«Sportschau» erhalten blieb, ist nicht selbstverständlich. Tradition spielte eine große Rolle bei der vergangenen Vergabe der Rechte, schließlich bot Premiere sogar mehr Geld als Konkurrent arena, der seit der vergangenen Saison die Spiele live überträgt.
Doch wo die Fußball-Bundesliga in zwei Jahren zu sehen sein wird, ist noch fraglich. Nun hat der Pay-TV-Sender ein neues Angebot angekündigt, das besonders den Verantwortlichen der ARD nicht gefallen dürfte. Das Konzept klingt einfach: "Mehr Geld für mehr Exklusivität", erklärte ein Premiere-Sprecher den Plan seines Unternehmens gegenüber der "Welt am Sonntag". Heißt: Wenn Premiere den Zuschlag bekommt, könnte das zugleich das Ende der «Sportschau» in ihrer jetzigen Form bedeuten. DFL-Präsident Wolfgang Holzhäuser bringt die Situation auf den Punkt: "Auch die «Sportschau» ist grundsätzlich nicht unantastbar."
Holzhäuser weiter: "Wenn man sich auf finanzielle Stufen wie in England oder Italien bewegen will, muss man überlegen, wie man dies bewerkstelligen will. Hinsichtlich dessen wird ja bereits seit Jahren auch über veränderte Anstoßzeiten nachgedacht." Auch Martin Kind, Chef des Fußballclubs Hannover 96, ist sich der Lage bewusst, wie er der "Welt am Sonntag" sagte. "Die «Sportschau» hat natürlich ein sehr großes Standing. Wir müssen aber auch einen anderen Weg diskutieren dürfen." Die Alternative liegt auf der Hand: Bei einem neuen Vertrag müssten die Verantwortlichen der ARD wohl deutlich tiefer in die Tasche greifen als zuletzt.
24.06.2007 17:17 Uhr
• Alexander Krei
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Quelle: Welt am Sonntag
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