Quotencheck: «Bis in die Spitzen»


Die Wiederholung der bereits 2005 gefloppten Sat.1-Serie erwies sich für den Berliner Sender als wahres Desaster.

Im Jahre 2005 startete Sat.1 eine wahre deutsche Serien-Offensive: Mit der von Sönke Wortmann geschaffenen Fußballserie «Freunde fürs Leben» wollte man vor der WM punkten, die Historienserie «Unter den Linden» versendete man fast unbemerkt am Sonntag. Und auch die unkonventionelle Serie «Bis in die Spitzen» floppte gnadenlos am Montagabend. Doch trotzdem wiederholte man alle 13 Folgen der Adaption der BBC-Serie «Cutting It» zwischen dem 26. März 2007 und dem 02. Juli 2007.

Logo: Sat.1«Bis in die Spitzen» startete erstmals am am 10. Oktober 2005 und holte auf Anhieb Quoten, die weit hinter den Erwartungen zurückblieben. Mit Werten von 2,21 Millionen Zuschauern ab drei (7,3 Prozent) und 1,43 Millionen bei den 14- bis 49-Jährigen (10,9 Prozent) war man natürlich nicht zufrieden. Damit lag man bereits bei der Premiere deutlich unter dem Jahresschnitt. Doch anstatt noch Zuschauer hinzu zu gewinnen, fielen die Quoten stetig ab, sodass man bei der lang ersehnten letzten Episode einen Markanteil von 5,9 Prozent bei allen Zuschauern und lediglich 8,8 Prozent bei den "Jungen" erreichte. Mit ähnlichen Durchschnittswerten der gesamten Staffel konnte man «Bis in die Spitzen» als desaströsen Flop bezeichnen.



Mit einer Reichweite von 0,57 Millionen Zuschauern ab drei Jahren und daraus resultierenden fünf Prozent Marktanteil startete die qualitativ hochwertige Serie am 26. März 2007 um 23.25 Uhr. Auch in der Zielgruppe enttäuschte die Serie einmal mehr mit nur 6,1 Prozent Marktanteil. Vom schlechten Start unbeeindruckt, ließen in der zweiten Woche noch mehr Zuschauer die Serie im Stich. So verfolgten am kommenden Montag nur noch 0,49 Millionen Menschen «Bis in die Spitzen». Mit einem Marktanteil von 4,8 Prozent bzw. erneuten 6,1 Prozent beim jungen Publikum erreichte Sat.1 nur leicht mehr als die Hälfte des aktuellen Senderschnitts, der bei den Zuschauern ab drei Jahren bei sowieso schon nicht herausragenden 9,5 Prozent liegt – auch in der werberelevanten Zielgruppe sieht es mit 10,8 Prozent nicht gerade rosig aus.

Doch in der dritten Woche rutschte «Bis in die Spitzen» in den eindeutig dunkelroten Bereich. In der Zielgruppe erreichte die Serie inakzeptable 200.000 Zuschauer, ein Marktanteil von 4,2 Prozent war die bittere Folge. Aber es kam noch schlimmer: Der Abwärtstrend war zwar bei der vierten Episode nicht mehr allzu stark, gestoppt werden konnte er aber trotzdem nicht. So schalteten am 23. April 2007 um 23.25 Uhr nur 0,40 Millionen Menschen ein, der Marktanteil betrug 4,1 Prozent. Zumindest ging es bei den 14- bis 49-Jährigen nicht merklich herunter, sodass sich derselbe Marktanteil wie vorige Woche ergab.



Mit der fünften Episode kam der lang erhoffte Aufschwung. Die Frage ist nur, ob man 0,58 Millionen Zuschauer ab drei Jahren und 0,31 Millionen bei den Werberelevanten als Erfolg klassifizieren kann? Dennoch stellt diese Folge mit 5,2 Prozent Marktanteil den Höhepunkt der wiederholten Staffel dar. Die nächsten vier Episoden lagen wieder bei den Werten, die vor dem "Höhepunkt" erreicht wurden. Mit kleinen Schwankungen erreichte Sat.1 im Durchschnitt 400.000 Zuschauer ab drei Jahren und damit verbundene 4,4 Prozent Marktanteil. Auch in der Zielgruppe wurden kaum bessere Werte gemessen: Im Schnitt schauten 0,24 Millionen "Junge" das späte Programm des Senders, ein schlechter Wert von 5,6 Prozent kam heraus.



Die schlechteste Reichweite fuhr «Bis in die Spitzen» am 11. Juni 2007 ein: Lediglich 0,27 Millionen Zuschauer sorgten für einen ernüchternden Marktanteil von exakt 3 Prozent. Auch die 4,2 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen ließen die Gesichter der Sat.1-Programmverantwortlichen länger und länger werden. Zwar stiegen die Reichweiten zum Staffelfinale am 2. Juli 2007 wieder etwas an, über 5,1 Prozent bei den Zuschauern ab drei und 5,2 Prozent bei den für den Sender Wichtigen kam man jedoch nicht hinaus.

Insgesamt konnte die Zweitausstrahlung des von Kritikern gelobten Hochglanzserie noch weniger überzeugen als die schon gescheiterte Ertausstrahlung. Wahrscheinlich hatten sich die Hardcore-Fans der Produktion schon die am 24. März 2006 erschienene DVD zugelegt und sahen so keinen Grund, die Serie zu so später Stunde und mit Werbeunterbrechungen zu verfolgen. Mit desaströsen Durchschnittswerten von 4,3 Prozent bei den Zuschauern ab drei und 5,3 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen bewies Sat.1 einen sehr langen Atem und die Tatsache, dass schon schlecht gelaufene Erstausstrahlungen im Re-Run nicht besser laufen.
05.07.2007 14:45 Uhr  •  Philipp Stendebach  •  Quelle: Sat.1 Kurz-URL: qmde.de/20963