Quotencheck «Numb3rs»

Nachdem die erste Staffel von «Numb3rs» erfolglos bei ProSieben lief, probiert seit Januar Sat.1 sein Glück und kann nur bedingt zufrieden sein.

Im Januar 2005 startete auf "CBS" die von Tony und Ridley Scott entwickelte Serie «Numb3rs». Die Kinoveteranen («Blade Runner», «Gladiator», «Hannibal») behandeln hier Geschichten rund um Don Eppes, Special Agent beim FBI und seinen Bruder Charlie Eppes, der ihm mit seinen mathematisch-analytischen Fähigkeiten hilft, besonders schwierige Fälle zu lösen. Noch heute läuft die Produktion sehr erfolgreich in der Freitag-Primetime und eine vierte Staffel ist bereits bestellt. Doch in Deutschland sieht die Sache anders aus: Zuerst floppte die Serie auf ProSieben, worauf die zweite Staffel auf Sat.1 ausgestrahlt wurde bzw. noch wird. Auch hier können die Programmverantwortlichen nur bedingt zufrieden sein mit den sehr schwankenden Quoten.



Mit 1,92 Millionen Zuschauern startete am 5. September 2005 die erste Staffel von «Numb3rs». 6,8 Prozent Martktanteil bei den Zusehern ab drei und 12,2 Prozent bei den Werberelevanten waren zwar nicht wirklich überragend, trotzdem lagen sie über dem Senderschnitt und Potenzial nach oben war deutlich vorhanden. Doch in den nächsten Wochen kam die Ernüchterung: Die fünfte Episode «Primzahlen» wurde nur noch von desaströsen 4,3 Prozent gesehen, bei den 14-49-Jährigen schalteten auch nur 7,8 Prozent zu ProSieben. Bei diesen Zuschauerzahlen herumdümpelnd, endete die Staffel mit 5,0 Prozent bzw. 8,7 Prozent fast genau auf dem Durchschnitt der erfolglosen Serie.

Zusammen mit «Without a Trace» und «Navy CIS» versucht Sat.1 seit dem 4. Januar 2007 sein Glück mit der zweiten Staffel der Serie. Hier läuft «Numb3rs» zwar deutlich überzeugender als zuvor bei ProSieben, dennoch sind die Quoten sehr durchwachsen. Mit 1,47 Millionen Zuschauern ab drei (5,9 Prozent) und 0,87 Millionen bei den "Jungen" (7,8 Prozent) missglückte der Start um 23:00 Uhr und unterbot sogar in der Zielgruppe die ProSieben-Ausstrahlung. Die Episoden zwei «Spiel des Lebens» und vier «Kalkuliertes Risiko» gaben aber eindeutigen Grund zur Hoffnung: 11,3 bzw. 11 Prozent bei den Werberelevanten lagen bereits über dem Sat.1-Schnitt und 8,4 bzw. 8,7 Prozent bei den Zuschauern ab drei waren durchaus akzeptable Werte.



Der erste richtige Tiefpunkt der Serie war mit der 10. Episode erreicht. Am 8. März schauten lediglich 1,31 Millionen Menschen die Folge «Knochen des Anstoßes». Auch 0,75 Millionen "Junge" und daraus resultierende 7,8 Prozent Marktanteil können nach einer recht erfolgreichen Strecke von durchschnitllich 1,7 Millionen Zusehern nicht überzeugen. Die drei folgenden Episoden «Brandstiftung», «Das Domino-Prinzip» und «Doppelter Einsatz» gehören mit Marktanteilen oberhalb der Acht-Prozent-Marke zu den erfolgreichen der Serie. «Brandstiftung» stellte mit 12 Prozent bei den 14-49-Jährigen sogar einen neuen Rekord dar.



Dass es aber nach erfolgreichen Strecken genauso schnell bergab gehen kann, zeigt vor allem die 16. Episode , die gegen das alles dominierende «Germany's Next Topmodel»-Finale antreten musste und so der klare Tiefpunkt der zweiten Staffel ist. 1,15 Millionen Zuseher ab drei und 0,64 Millionen bei den Werberelevanten bedeuten inakzeptable 5,4 bzw. 6,5 Prozent Marktanteil. Da jedoch klar war, dass nur das sehr starke Gegenprogramm die Zuschauerzahlen eindimmte, konnte «Numb3rs» in den nächsten Wochen wieder ordentlich zulegen. Die 18. Episode «Der Läufer» konnte das erste mal die 2-Millionen-Marke durchbrechen und erntete tolle 9,5 Prozent. Doch besonders die überragenden 14,1 Prozent in der Zielgruppe dürften bei Sat.1 für Freudensprünge gesorgt haben.

In den nächsten Episoden pendelten sich die "Jungen" bei einer Million ein und auch die Zuseher ab drei ließen schlimme Zeiten mit Marktanteilen um die 8 Prozent vergessen. Doch besonders «Backscatter», die am 5. Juli gesendete Folge, konnte durch einen unglaublichen Marktanteil von 10,4 Prozent bei den Zuschauern ab drei überzeugen. Auch 12,9 Prozent in der Zielgruppe ist ein sehr erfreulicher, deutlich über dem Senderschnitt liegender Wert.



Zwar liegt der bisherige Staffeldurchschnitt mit 7,7 bzw. 10,2 Prozent noch unter dem aktuellen Jahresschnitt, aber ein Aufwärtstrend ist klar spürbar. Zwei weitere Folgen der zweiten Staffel stehen noch aus - dann wird man endgültig resümieren können.
09.07.2007 14:00 Uhr  •  Philipp Stendebach  •  Quelle: Sat.1/ProSieben Kurz-URL: qmde.de/21023