Die Kritiker: «Finale»

Story
Für eine Weltmeisterschaft und einen Sommer verliert sich die 21-jährige Saralisa erst an den Fußball - und dann in der leidenschaftlichen Beziehung zu Schauspielerin Anneke...

Hamburg St. Pauli, im Juli 2006: König Fußball regiert, wie überall in Deutschland, die Straßen und Plätze sind voll von begeisterten Fans der Fußballweltmeisterschaft. Unter ihnen: Saralisa, 21 Jahre alt und Gelegenheitshostesse für einen Escortservice. Der Fußball und die jubelnden Menschen bieten ihr reichlich Ablenkung von der laufenden Scheidung ihrer Ehe mit dem unsteten Timo.

Der profitiert auf seine Weise von der WM: Er streift umher auf der Suche nach dem schnellen Sex im Hauseingang oder einer Seitenstraße. Und fündig wird er fast immer. Timo und Saralisa haben sich nichts mehr zu sagen - eigentlich. Denn auf dem stürmischen Weg der deutschen Nationalmannschaft Richtung Finale kommen die beiden schließlich doch wieder zusammen. Ehe Saralisa begreift, dass sie für Timo nur eine günstige Gelegenheit war.

Dann ist die WM für Deutschland gelaufen, Ausscheiden im Halbfinale. Für Saralisa die größtmögliche Katastrophe, der sie begegnet, indem sie sich gleich wieder mit aller Leidenschaft hingibt: diesmal der wenige Jahre älteren Schauspielerin Anneke.

Saralisa weiß, dass Anneke nach dem Ende ihres Bühnenengagements in St. Pauli zurück nach München geht. Was sie nicht ahnt ist, dass die Andere nur mit ihr spielt.

Wenn wenige Wochen später dieser Märchensommer 2006 zu Ende geht, endet für Saralisa auch ihr Sommermärchen...

Darsteller
Saralisa Volm ist Saralisa
Anneke Schwabe («Eine Chance für die Liebe ») ist Anneke
Timo Jacobs («3 Minuten Heroes», «Twisted Sisters») ist Timo
Stefan Witte ist Stefan
Skorpion Appel ist Skorpion
Henning Gronkowski ist Henning

Kritik
Willkommen in der Welt der „Filme, die die Menschheit nicht braucht“. «Finale» ist unprofessionelle, weil unoriginelle und niveaulose, Unterhaltung. Die Blickwinkel beschränken sich fast ausnahmslos auf die schnelle Nummer zwischendurch, angereichert mit Szenen aus dem vergangenen Jahr, als Fußballdeutschland sich glückselig in den Armen lag.

Das war‘s dann auch schon. Underground-Regisseur Klaus Lemke reiht die geschäftlichen und amourösen Abenteuer von Saralisa nur aneinander, wirklich Atmosphäre kommt nicht auf. Dem Zuschauer wird es zudem sehr schwer gemacht in die Handlung einzusteigen, muss man doch erst etliche Minuten investieren, bis der erste Dialog gesprochen wird.

Ein Drehbuch scheint nicht vorhanden zu sein – Absicht oder auch nicht – wirken doch alle Szenen sehr improvisiert. Die Handkamerafahrten sind wackelig und schmälern den Eindruck noch einmal deutlich.

Die Figuren werden hauptsächlich von Laiendarstellern gemimt, nur zwei Mitglieder der Cast verfügen über mehr Erfahrung im Business. Daher überrascht es auch nicht, dass das Agieren der Crew als wenig überzeugend herüberkommt.

Das Fazit kann also nur lauten: Abschalten oder die Zeit anderweitig nutzen.

Das ZDF strahlt den Film «Finale» am Dienstag, den 17. Juli 2007, um 0.00 Uhr aus.
14.07.2007 14:34 Uhr  •  Torben Gebhardt Kurz-URL: qmde.de/21132