ARD und ZDF steigen aus Tour-Berichterstattung aus
Bis zur endgültigen Klärung des Falls Sinkewitz wird das Rennen nicht mehr zu sehen sein.
Es sind wahrlich keine guten Wochen für den Radsport. Nach etlichen Doping-Beichten wollten die Verantwortlichen eigentlich eine saubere Tour de France veranstalten. Und bislang sah es auch alles ganz gut aus. Am Dienstag erschütterte dann eine erneute Doping-Meldung die Radsportwelt. T-Mobile-Fahrer Sinkewitz wurde in der A-Probe positiv getestet. Damit scheint der Sumpf des Dopings nach wie vor kein Ende zu nehmen.
Dies ist auch der Grund, warum die beiden öffentlich-rechtlichen Sender ARD und ZDF mit sofortiger Wirkung aus der Berichterstattung zur Tour de France aussteigen werden. Diesen Beschluss fassten ARD-Programmdirektor Struve und ZDF-Chefredakteur Brender. Er gelte bis zur Aufklärung der Falls Sinkewitz.
Noch vor wenigen Tagen schloss ZDF-Sportchef Gruschwitz einen Ausstieg aus der Berichterstattung im Quotenmeter.de-Interview aus: „Es ist nun ein verändertes Bewusstsein bei den Funktionären und Radfahrern vorhanden. In genau dieser Phase jetzt auszusteigen, wäre unserer Meinung nach falsch. Wir möchten an unserem kritischen, distanzierten Journalismus festhalten. Würden wir die Tour de France aber komplett aus dem Programm verbannen, dann würden wir auch ein Druckmittel aus der Hand geben. Und das wäre für den Sport sicherlich nicht gut. Wir dürfen vor der Seuche Doping einfach nicht kapitulieren“, sagte Gruschwitz kürzlich.
Er erklärte aber auch, dass man davon ausgegangen sei, dass sich in der Zwischenzeit einiges getan habe. Dem war aber wohl doch nicht so – das zeigt der Fall Sinkewitz sehr deutlich.