Bundesliga: Faire, aber selbstbewusste Preispolitik
Zu Aldi-Preisen will Premiere-Boss Kofler das Produkt Bundesliga nicht mehr verschleudern.
Ein leichtes Raunen ging durch die Medien, als bekannt wurde, dass das Bundesliga-Abo bei Premiere in der Regel 19,99 kosten wird. Für 9,99 Euro – wie in der Werbung angepriesen – kommen nur Premiere-Kunden, die das volle 5er Paket abonniert haben, in den Genuss der Livespiele. „Das ist eine faire, aber selbstbewusste Preispolitik“, sagte Kofler. „Markenartikel verschleudert man nicht“.
Auch über Rabatte wolle man bei Premiere nicht mit sich reden lassen, zumal die Bundesliga im internationalen Vergleich noch immer Recht günstig ist. „Wer die Liga in Europa komplett sehen will, zahlt in der Regel 40 bis 50 Euro im Monat“, erklärte Kofler. Premiere liege damit in etwa bei der Hälfte des EU-Durchschnitts.
Für Premiere habe sich der Deal in jedem Fall gelohnt, die Konditionen seien nun klar besser als bei der Ausschreibung im Herbst 2005. So sei das von der DFL produzierte Basissignal nun schon mit im Kaufpreis enthalten (2005 hätte Premiere dafür 6,5 Prozent zusätzlich zum Kaufpreis löhnen müssen). Mit enthalten seien nun auch die kompletten Rechte für die Sportsbars, die spanische Liga und etwa ein Drittel der englischen Ligaspiele.
All dies hätte 2005 noch rund 300 Millionen Euro gekostet. Diese wären sofort und Cash auf den Tisch zu legen gewesen. Heute zahlt Premiere – und das über mehrere Quartale verteilt – rund 100 Millionen Euro, so Kofler. Diese Summe errechnet sich, wenn man die an Unity ausgegebenen Aktien nicht mitzählt und zudem die Einnahmen aus einer Rücklizenz mit in die Rechnung aufnimmt.
Zudem freute sich Kofler, mit Unity Media die laufenden Verträge für die Einspeisung ins Kabelnetz erfolgreich abgeschlossen zu haben. Mit den anderen beiden großen Kabelnetzbetreibern, der KDG und Kabel Baden-Württemberg, würde man in Kürze in die Verhandlungen einsteigen.