Ist das Fernsehen 'dümmer' geworden?

60 Prozent einer Umfrage sind der Meinung, dass das Fernsehen "dümmer" geworden ist. Die Folge: Eine Vielzahl der Zuschauer sieht inzwischen gezielter fern.

Die digitale Welt macht's möglich - fast wöchentlich starten neue Fernsehsender, die um die Gunst des Publikums kämpfen. Den Zuschauern gefällt das jedoch nicht unbedingt: Mehr als jeder Zweite (57 Prozent) ist laut einer Umfrage der Fernsehzeitschrift "Hörzu" der Meinung, das Fernsehprogramm sei in seiner wachsenden Vielfalt unüberschaubar geworden.

Und auch was die Inhalte des Programms angeht, äußern sich die Befragten kritisch: Die Hälfte aller deutschen Fernsehzuschauer glaubt nicht mehr daran, was im Fernsehen berichtet wird. Knapp 60 Prozent sind sogar der Meinung, das Fernsehprogramm sei "dümmer" geworden. Diese Empfindungen beim Fernsehen haben der Umfrage zufolge direkten Einfluss auf die Auswahl des TV-Programms. So geben 60 Prozent der Befragten zwischen 35 und 54 Jahren an, seit einiger Zeit gezielter fernzusehen als früher.




Selbst die jüngeren Fernsehzuschauer zwischen 14 und 34 Jahren mit wesentlich weniger Fernseherfahrung bestätigen diesen Trend. Als eine Folge des gezielten Fernsehens ist das Zappen zwischen den Fernsehkanälen immer unbeliebter geworden: Mehr als jeder Zweite (56 Prozent) konzentriert sich auf eine Sendung und bleibt auch dabei.

"In den letzten Jahren hat sich eine neue Fernsehgeneration herausgebildet: Menschen ab 35 Jahren gehen viel bewusster an das Medium Fernsehen heran und wählen ihre Sendungen ganz gezielt aus", so "Hörzu"-Chefredakteur Thomas Garms. Für die Zukunft wünschen sich die deutschen Fernsehzuschauer mehr Nachrichten (57 Prozent) und mehr Unterhaltung (48 Prozent). Der Bedarf an zusätzlichen Shows (16 Prozent) oder mehr Programmen (12 Prozent) scheint dagegen gedeckt.
07.08.2007 16:34 Uhr  •  Alexander Krei  •  Quelle: Hörzu Kurz-URL: qmde.de/21570