Für den neuen Premiere-Chef Michael Börnicke gibt es nicht nur schwarz und weiß: Er kann sich auch mit der «Sportschau» anfreunden.
Der neue Premiere-Chef Michael Börnicke hat sich nicht so deutlich gegen die «Sportschau» ausgesprochen wie sein Vorgänger Georg Kofler. "Natürlich wäre es für uns ein Vorteil, wenn es die nicht mehr gäbe. Aber ich bin niemand, der in diesen Radikalszenarien denkt. Es gibt nicht nur schwarz und weiß, sondern auch Graustufen", sagte Börnicke gegenüber der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".
Mehr Exklusivität, wie sie auch Kofler forderte, könne beispielsweise durch verschiedene Anstoßzeiten erreicht werden, schlug er vor. Der neue Premiere-Chef nannte in diesem Zusammenhang das Ausland als Vorbild: "In Großbritannien und in anderen internationalen Fußball-Ligen ist das ohnehin der Trend. Es müssen nicht alle Begegnungen samstags um halb vier angepiffen werden. Es könnten auch einige Begegnungen schon zwei Stunden früher oder erst am Abend beginnen." In diesem Fall könnte man mit dem aktuellen Sendeplatz der «Sportschau» leben.
Die zuletzt aufgekommenen Spekulationen, wonach der französische Medienkonzern Vivendi bei Premiere einsteigen könnte, wies Börnicke zurück. "Ich weiß nicht, wo das herkommt. Mit Vivendi gab es jedenfalls noch nicht einmal Kontakte." Er wolle Premiere "voranbringen und nicht verkaufen", unterstrich er im "FAZ"-Interview.
Angesprochen auf Georg Kofler, stellte Börnicke Unterschiede zwischen sich und seinem Vorgänger fest: "Kofler wollte die hundert Meter unter 10 Sekunden laufen, ich bin mehr Marathonläufer und stehe für langfristige Perspektiven. Ich will Premiere zu mehr nachhaltigem Wachstum führen."
14.08.2007 20:35 Uhr
• Alexander Krei
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Quelle: FAZ
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