Die Ausstrahlung der 13. Staffel verlief nicht wie geplant: Bis auf wenige Ausnahmen verharrte die US-Krankenhausserie im tiefen Tal der Quoten.
Die amerikanische Krankenhaus-Serie «Emergency Room» war früher ein Garant für gute Quoten und konnte mit einer großen Fanbase punkten. Doch in der bereits 13. Staffel machen sich langsam Abnutzungserscheinungen breit, die durch die aktuellen Reichweiten nicht mehr zu leugnen sind. Ob es daran liegt, dass es in der heutigen Zeit eine wahre Serienflut gibt, die mit oft innovativen und neuartigen Ideen aufwartet? Kann «Emergency Room» mit dem schnellen Tempo der neuen Serien nicht mithalten? Oder liegt es einfach an dem unglücklichen Sendeplatz hinter «Cold Case», jener Serie, die erst seit kurzem im Programm des Münchener Senders halbwegs überzeugen kann? Sicherlich spielt jeder der genannten Faktoren eine Rolle. Fest steht: Mit der Quotenauswertung der neusten Staffel kann ProSieben nicht zufrieden sein.
Die erste Folge "Blutspur", die am 4. April 2007 ausgestrahlt wurde, erreichte 1,87 Millionen Menschen und legte somit einen akzeptablen Start hin. 6,1 Prozent bei den Zuschauern ab drei Jahren und 11,3 Prozent bei den 14 bis 49-Jährigen waren das mittelmäßige Resultat. Nach einem kleinen, aber unbedeutenden Quotenabfall in den kommenden zwei Wochen wurde mit der vierten Episode ein Höchstwert erzielt. Zwar lagen die Reichweiten auf dem Niveau der Auftaktfolge, durch die geringere Fernsehnutzung bekam die Ärzte-Serie aber diesmal ein größeres Stück vom Kuchen ab. 12,7 Prozent Martktanteil konnten als unerreichter Höhepunkt verbucht werden.
Nach erneut unterdurchschnittlichen Werten war besonders die Episode "Woran glauben wir" vom Pech verfolgt. Lediglich 1,39 Millionen Zuschauer schalteten um 21.15 Uhr ein und sorgten so für einen desaströsen Marktanteil von 4,9 Prozent. In der Zielgruppe sah es mit 1,06 Millionen Zuschauern (8,8 Prozent Marktanteil) nicht besser aus. Würde die neunte Folge den Abwärtstrend bestätigen?
Zum Glück nicht, denn diesen Mittwoch wurden exakt sechs Prozent Marktanteil (Zuschauer ab drei Jahren)) beziehungsweise 10,3 Prozent Marktanteil (Zielgruppe) erreicht. Während man mit «Unbequeme Wahrheiten» erneut auf einstige Tiefenrekorde zurückfiel, kratzten die Marktanteile der folgenden Wochen immer wieder an der Sieben-Prozent-Hürde, wobei sie nie übersprungen werden konnte. Durchschnittlich 1,60 Millionen Zuseher reichten dafür nicht aus. Auch der Mittelwert in der werberelevanten Zuschauerschaft ließ mit 1,30 Millionen Menschen (durchschnittlich 11,0 Prozent Marktanteil) zu Wünschen übrig.
Doch anstatt die zuletzt durchweg konstanten Werte wenigstens halten zu können, brachen die Werte kurz vor dem Finale in der 20. Folge wieder deutlich ein. Die Episode "Licht aus!" konnte nur 1,45 Millionen Menschen in ihren Bann ziehen (5,4 Prozent Marktanteil), wovon 1,08 Millionen Zuschauer zwischen 14 und 49 Jahren alt waren (9,7 Prozent Marktanteil). Das Interesse flachte mit "Ehrenwort" noch weiter ab: 4,7 beziehungsweise 8,7 Prozent Marktanteil konnten nicht an ehemalige Erfolge anknüpfen. Die beiden letzten Folgen wurden dann im Doppelpack ausgestrahlt. Während die erste Episode im Tief verharrte, überzeugte das Finale wegen der späteren Sendezeit mit 12,6 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe.
Was lässt sich also resümierend festhalten? Durchschnittlich schalteten 1,64 Millionen Zuschauer ein, womit ein unter dem Senderschnitt liegender Marktanteil von 5,9 Prozent erzielt wurde. 10,6 Prozent Marktanteil bei den werberelevanten Zusschauern sind ebenfalls viel zu wenig für den Münchener Sender. Somit erwies sich die Ausstrahlung als kein wirklicher Glücksgriff. Aber da «Emergency Room» so zu ProSieben gehört wie kaum eine andere Serie ist die 14. Staffel fest für den kommenden Sommer eingeplant.