In einem Interview sprach der Programmdirektor über Günther Jauch, Anne Will und den Mut seines Senders im Bereich der politischen Talk-Shows.
Auch wenn Günther Jauch nicht Nachfolger von Sabine Christiansen wurde, rechnet ARD-Programmdirektor Günter Struve mit einem Wechsel des Moderators ins Erste. "Er wird kommen, da bin ich mir sicher", sagte er in einem Interview mit dem "Tagesspiegel am Sonntag".
Struve weiter: "Günther Jauch, der zu den glaubwürdigsten Journalisten unter den Fernsehjournalisten Deutschlands zählt, gehört ganz einfach zum öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Und wenn er kommt, dann kommt er zur ARD, wohin sonst." Anne Will, die ab heute mit ihrem Polit-Talk auf Sendung gehen wird, werde - so glaubt Struve - "die Erwartungen übertreffen."
An ein Scheitern muss die Moderatorin vorerst nicht denken, wie der Programmdirektor gegenüber dem "Tagesspiegel am Sonntag" betonte: "Es gibt keinen Quotendruck, sie hat einen Vertrag über eine längere Zeit, sie muss nicht bangen, falls es mal ein Quotental zu durchschreiten gäbe. Sie bekommt die Ruhe, die es braucht, wenn eine Sendung dem Publikum neu vorgestellt wird." Das Ziel hat Struve wohl nicht ganz unbeabsichtigt eher tief gelegt: "Wenn 3,50 Millionen Menschen «Anne Will» einschalten, dann werde ich zufrieden sein."
Dass es mit dem Wechsel von «Hart aber fair» ins Erste eine Politik-Überdosis geben wird, hält Günter Struve übrigens für unwahrscheinlich. "Wir sind ganz einfach die Mutigen. Wir versuchen es in der besten Primetime gleich zweimal die Woche mit politischem Talk. Das traut sich kein anderer Sender." Nun muss sich nur noch zeigen, ob sich diese Art von Mut letztlich auch auszahlt.
16.09.2007 13:24 Uhr
• Alexander Krei
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Quelle: Tagesspiegel am Sonntag
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