War das wirklich das Ziel der ehemaligen «Tagesschau»-Sprecherin Eva Herman? Knapp zwei Tage nach Ausstrahlung eines Talk-Show-Interviews feiert die rechte Szene ihre Aussagen und beschimpft Moderator Johannes B. Kerner.
„Ich muss einfach lernen, dass man über den Verlauf unserer Geschichte nicht reden kann, ohne in Gefahr zu geraten.“ Diesen und andere Sätze ließ die ehemalige «Tagesschau»-Sprecherin Eva Herman am Dienstag in der ZDF-Talksendung «Johannes B. Kerner» los. Nicht nur die ebenfalls eingeladenen Gäste Senta Berger, Margarete Schreinemakers und Mario Barth, wandten sich spätestens nach dieser Aussage angewidert von der 48-Jährigen ab. Als Senta Berger das Studio verlassen wollte, entschied sich Kerner Eva Herman von der Bühne zu schicken (Quotenmeter.de berichtete).
Eva Herman, in der Vergangenheit des Öfteren mit Begriffen aus der NS-Zeit spielend („Gleichschaltung der Presse“ unter anderem), wollte den Auftritt – so dachte man zumindest – möglicherweise nutzen, um einige Dinge ins rechte Licht zu rücken. Das versuchte sie anfangs auch. Alle Zitate seien aus dem Zusammenhang gerissen, rechtes Gedankengut habe sie nicht, erklärte die vom NDR gefeuerte Moderatorin. Entschuldigen oder Fehler einräumen wollte sie aber nicht.
Anscheinend ist der Auftritt der 48-Jährigen aber doch etwas mehr nach hinten losgegangen als anfangs gedacht. Wie am Donnerstag bekannt wurde, bedroht die rechte Szene nun Moderator Johannes B. Kerner und die in der Sendung anwesenden anderen Gäste. Eva Herman hingegen wird von den Braunen gefeiert. Die rechte Partei DVU will sich für die entlassene Moderatorin einsetzen. Unter dem Motto „Meinungsfreiheit für Eva Herman!“ soll in Hamburg eine große Unterstützungs-Kundgebung stattfinden. Die Demonstration soll am Samstag im Congress-Centrum stattfinden. Das scheint der Autorin aber ebenfalls nicht ganz zu passen. Wie Medienberichten zu entnehmen war, will Herman gegen diese Aktion gerichtlich vorgehen.
Die restlichen Teilnehmer der Sendung, Moderator Kerner mit eingeschlossen, wurden unterdessen in Briefen und Internetforen auf üble Weise beleidigt. "Bild"-Informationen zufolge sollen Worte wie „Judenknechte“ und „Abschaum“ gefallen sein. Auch die Redaktion von Quotenmeter.de blieb von Protesten nicht verschont. In E-Mails beschwerten sich Anhänger der Ideologie der Moderatorin über die kritische Berichterstattung des Fernsehmagazins. Inwiefern die Sicherheitsvorkehrungen bei den kommenden Aufnahmen mit Moderator Kerner verschärft werden, ist nicht bekannt. Auf Quotenmeter.de-Anfrage war kein Sprecher der Produktionsfirma a + i zu erreichen.
11.10.2007 14:00 Uhr
• Manuel Weis
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