Der TV-Markt im Oktober

Zwei Monate des Fernsehjahres liegen hinter uns. Quotenmeter.de blickt auf die Ergebnisse der Sender im Oktober zurück. Das Ergebnis: Vor allem die Sender der RTL-Gruppe können sich freuen, während Sat.1 weiterhin im Tief verharrt.

Im noch jungen Fernsehjahr zeichnen sich erste Trends ab: RTL erzielte beim jungen Publikum den besten Monatsmarktanteil seit fast drei Jahren und VOX fuhr einmal wieder Rekordwerte ein. Beim Gesamtpublikum behauptet das Erste seine Spitzenposition.

Alle Zuschauer (Oktober 2007)

Das Erste kann den Oktober 2007 als Marktführer beim Gesamtpublikum abschließen. Mit einem Marktanteil von 13,3 Prozent musste der öffentlich-rechtliche Sender 0,1 Prozentpunkte abgeben. Auf Platz zwei landete RTL: Die Kölner verloren trotz zahlreicher Quoten-Hits 0,2 Prozentpunkte und kam auf einen Marktanteil von 12,9 Prozent. Einen Teil zum Rückgang hat sicherlich auch das deutlich schwächere Nachmittagsprogramm mit sich gebracht: Für «Familienhilfe mit Herz», «Das Strafgericht» und auch die Doku-Soap «Unsere erste gemeinsame Wohnung» läuft es werktags alles andere als gut.

Der Vorsprung auf das ZDF verringerte sich innerhalb eines Monats von 0,6 auf nur noch 0,3 Prozentpunkte: Mit einem Marktanteil von 12,8 Prozent fuhr das Zweite zugleich seinen besten Monatswert seit März dieses Jahres ein. Schlecht sieht es derweil nach wie vor für Sat.1 aus: Zwar verbesserte sich der Privatsender im Vergleich zum Vormonat von 9,7 auf 9,9 Prozent, allerdings haben die Berliner damit nun bereits zum 14. Mal in Folge die psychologisch wichtige Marke von zehn Prozent verpasst.

Spannend wird es im Kampf um Platz fünf: Hier ist VOX seinem Mitbewerber ProSieben nun bis auf 0,2 Prozentpunkte herangekommen. ProSieben holte im Oktober einen Marktanteil von 6,4 Prozent, während die Kölner Kollegen auf beachtliche 6,2 Prozent kamen. Zum Vergleich: Vor genau einem Jahr betrug der Abstand zwischen beiden Sender noch genau 2,0 Prozentpunkte. Bei RTL II und kabel eins blieb derweil fast alles beim Alten: Mit Marktanteilen von 3,8 und 3,6 Prozent lagen beide Sender nahezu auf dem Niveau des Vormonats.

14- bis 49-Jährige (Oktober 2007)

In der Zielgruppe musste kabel eins unterdessen 0,1 Prozentpunkte abgeben und sich mit 5,6 Prozent Marktanteil begnügen. RTL II lag mit 6,1 Prozent im Oktober 2007 deutlich vor den Kollegen aus München – einen Anteil hatte mit Sicherheit auch der erfolgreiche Einstand des US-Hits «Heroes». VOX stellte abermals einen neuen Senderrekord auf und lag mit 8,7 Prozent im vergangenen Monat einmal mehr überaus deutlich vor den weiteren Privatsendern der zweiten Generation.

Die Marktführerschaft ging einmal mehr an RTL: Mit 16,8 Prozent lief es ein wenig besser als noch im September 2007 – um 0,2 Prozentpunkte konnte sich der Dauersieger verbessern. Ein sehr beachtlicher Wert, denn seit November 2004 fuhr der Kölner Sender kein solch gutes Ergebnis ein. Der Start ins neue Fernsehjahr kann dank «Das Supertalent», «Dr. House» oder auch «Psych» als sehr gelungen bezeichnet werden. Weit abgeschlagen lag ProSieben im Oktober 2007 mit einem Marktanteil von 11,7 Prozent auf dem zweiten Platz. Immerhin ging es für die Münchener im Vergleich zum Vormonat um 0,2 Prozentpunkte nach oben.

Der Schwestersender Sat.1 verharrte unterdessen mit 10,7 Prozent auf dem schwachen September 2007-Niveau. Bedenklich: Der Vorsprung auf VOX beträgt hier gerade einmal noch 2,0 Prozentpunkte. Die Öffentlich-Rechtlichen hatten indes nur wenig zu melden: Das Erste gewann 0,1 Prozentpunkte auf einen Marktanteil von 7,3 Prozent hinzu, das ZDF konnte seine Marktanteile stabil halten (6,5 Prozent). Immerhin konnte sich der Sender von seinem Tiefpunkt im Frühjahr 2007 wieder ein wenig entfernen: Damals erreichte das ZDF gerade einmal 5,7 Prozent der jungen Zuschauer.

Alle Zuschauer (Fernsehjahr)

Die entscheidenden Werte sind die Jahres-Daten: Beim Gesamtpublikum liegt das Erste natürlich auch hier vorne. Mit 13,4 Prozent Marktanteil im September 2007 und Oktober 2007 musste der Sender jedoch ein kleines Minus von 0,2 Prozentpunkten im Vergleich zum vergangenen Fernsehjahr hinnehmen. Das ZDF – letztes Jahr noch Zweiter – musste mit 12,7 Prozent ebenfalls einen Rückgang hinnehmen. Im zurückliegenden Jahr brachten es die Mainzer noch auf 12,9 Prozent.

Derweil verbesserte sich RTL von 12,6 auf beachtliche 13,0 Prozent. Der Marktführung beim Gesamtpublikum sind die Kölner damit einen Schritt näher gekommen. Zu den Gewinnern darf sich auch Sat.1 zählen: Mit einem Marktanteil von 9,8 Prozent lief es immerhin 0,3 Prozentpunkte besser als im vergangenen Fernsehjahr, doch vom Ziel – ein zweistelliger Wert – ist man noch einige Schritte entfernt. Größter Gewinner ist einmal wieder VOX: Lag man im Fernsehjahr 2006/2007 noch bei 5,4 Prozent Marktanteil, beträgt der Mittelwert nun bereits 6,1 Prozent. kabel eins und RTL II können ihre Vorjahreswerte in Höhe von 3,6 und 3,8 Prozent halten.

14- bis 49-Jährige (Fernsehjahr)

Gute Stimmung dürfte bei RTL herrschen: Nach den sehr guten Ergebnissen im September 2007 und Oktober 2007 liegt der Sender bislang bei erfreulichen 16,7 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe und damit 0,9 Prozentpunkte über dem Wert des vergangenen Fernsehjahres. Mit 11,6 Prozent belegt ProSieben den zweiten Platz, doch die Münchener müssen ein Minus von 0,5 Prozentpunkten hinnehmen. Und selbst Sat.1 hat einen Abschlag zu verkraften: Nach 10,8 Prozent im abgelaufenen Fernsehjahr, liegen die Berliner derzeit immer noch beim gleichen Wert.

Einen kräftigen Sprung macht VOX: Wie der große Bruder RTL, kann auch der zweite Kölner Privatsender ein Plus von genau einem Prozentpunkt verzeichnen. Nach zwei von neun Monaten des Fernsehjahres liegt VOX momentan bei 8,6 Prozent in der Zielgruppe. RTL II liegt mit 6,0 Prozent leicht unter dem Vorjahreswert, während kabel eins 0,2 Prozentpunkte hinzugewinnen kann und momentan bei 5,7 Prozent liegt. Schmerzhaft sind die Werte der ARD: Mit bislang 7,3 Prozent verfehlt man den Vorjahreswert momentan um 0,5 Prozentpunkte, das ZDF bringt es auf 6,7 Prozent und musste ein Minus von 0,1 Prozentpunkten verkraften.
01.11.2007 09:10 Uhr  •  Alexander Krei Kurz-URL: qmde.de/23216