Dass Thomas Gottschalk für "Haribo" wirbt, wissen über 60 Prozent der Deutschen. Allerdings laufen immer mehr von Promis vermittelte Botschaften ins Leere.
Thomas Gottschalk und Haribo sind offenbar unzertrennlich - auch aus Sicht der Zuschauer. Wie aus dem aktuellen Kommunikationstrend der Zeitung "Horizont" hervorgeht, verbinden 61 Prozent der Deutschen das Unternehmen mit dem Moderator.
Kontinuität zahlt sich in der Werbebranche ganz offensichtlich aus, wie auch ein anderes Beispiel zeigt. Während auf die Nudelmarke "Barilla" angesprochen vor einem Jahr noch 36 Prozent an die deutsche Tennis-Ikone Steffi Graf dachten, sind es mittlerweile 44 Prozent. Damit verdrängt das Doppel die Kombi Deutsche Post/Thomas Gottschalk von Rang zwei.
Auffällig: Immer weniger Deutsche nehmen die von Promis vermittelten Botschaften wahr. Während im vergangenen Jahr noch 47 Prozent - und damit knapp jedem Zweiten - Werbung mit Promi-Faktor mehr aufgefallen ist als Werbebotschaften normalerweise, sind es derzeit nur noch 39 Prozent.
Fast schon erschreckend ist, wie viele Promi-Botschaften bei den Konsumenten ins Leere laufen: An Jürgen Klopp, Trainer des Fußball-Zweitligisten Mainz 05, denkt keiner der Befragten beim Stichwort "Kinder Country". Dass der Coach nicht zur Liga der sogenannten A-Prominenz gehört, muss nicht zwangsläufig der Grund für das schlechte Abschneiden sein. So liegt der Anteil der Deutschen, die bei Samsung an Michael Ballack denken, bei gerade einmal drei Prozent. Und auch daran, dass der deutsche Nationalspieler einst für den Samsung-Konkurrenten Sony das Gesicht hinhielt, erinnern sich ungestützt nur ein Prozent der Befragten.
"Die Zahlen sind Resultat des zunehmenden Einsatzes von Testimonials in den vergangenen Jahren. Ein inflationärer Gebrauch wäre vielleicht zu viel gesagt, aber es ist sicherlich ein Sättigungseffekt eingetreten", gibt IMAS-Marktforscher Niels Wettemann zu bedenken.