Ohne die WM muss die ARD mit geringeren Einnahmen rechnen. Unabhängig davon trägt Werbung offenbar immer weniger zur Finanzierung von Programm und Verwaltung bei.
Nach den während der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 erzielten hohen Einnahmen muss das Werbefernsehen der ARD in diesem Jahr mit einem deutlichen Minus rechnen. Wie das Nachrichtenmagazin "Focus" unter Berufung auf den Haushaltsplan des Westdeutschen Rundfunks berichtet, kann der "einmalige Umsatzeffekt" durch die WM nicht kompensiert werden.
So habe allein die WDR mediagroup, die größte der neun Werbegesellschaften der ARD, für 2007 einen Rückgang des Nettoumsatzes um 5,20 Millionen auf 38,60 Millionen Euro einkalkuliert - sicherlich trugen auch die schwachen Quoten auf dem Sendeplatz um 18:50 Uhr ihr Übriges dazu. Immerhin: Die Hörfunkwerbung kann wohl etwas zulegen. Besonders die Werbeaktionen großer Markenartikelfirmen im WM-Jahr haben laut "Focus" der ARD-Werbung zu einem Nettoumsatz von 177 Millionen Euro verholfen. Das ZDF musste sich mit 125 Millionen Euro begnügen. Alle privaten TV-Sender kassierten durch Werbespots die Riesensumme von 3,8 Milliarden Euro.
Unabhängig von der Werbekonjunktur trägt die Werbung dem Bericht zufolge immer weniger zur Finanzierung von Programm und Verwaltung in der ARD bei. Sie erreicht nur noch 2,3 Prozent der Gesamterträge.