StoryLissy ist eine karrierefixierte Unternehmensberaterin, die kurz vor der Juniorpartnerschaft steht. Auch privat läuft alles nach Plan: Sobald ihr Terminkalender es erlaubt, wird sie ihren ebenso erfolgreichen und arbeitswütigen Kollegen Tom heiraten. Aber dann kommt ein Brief, der alles verändert: Lissys Vater ist gestorben. Er war nicht der erfolgreiche Anwalt, der in Australien ums Leben kam, sondern Besitzer einer kleinen Eisdiele in Ligurien, was Lissys Mutter ihrer Tochter unbedingt verheimlichen wollte. Ebenso wütend wie enttäuscht fliegt Lissy zur Beerdigung nach Italien.
Dort erfährt sie, dass sie die Hälfte von Vaters Eisdiele geerbt hat. Die andere Hälfte erhält Fabio, der Ziehsohn ihres Vaters. Der überaus attraktive Vorzeigeitaliener mit leichten Macho-Attributen ist wild entschlossen, den Lebenstraum vom besten Eis der Region weiterzuführen. Leider ist er als Kaufmann so unbegabt wie genial an der Eismaschine. Und leider ist auch nur die Lage direkt am Meer wunderbar, denn die Eisdiele steht kurz vor dem Konkurs. Um sie mit Gewinn verkaufen zu können, muss Lissy die Gelateria auf Vordermann bringen, und das in schwindelerregendem Tempo. Fabio, seine italienische Mama, seine aufgeweckte Tochter Nina und die skurrile Eisdielenmannschaft sind völlig geplättet. Lissy saniert heftig weiter, Fabio schmollt und tobt, als auch seine brandneuen Eismaschinen Lissys Sparwut zum Opfer fallen. Doch während sich in Italien die Wogen langsam glätten und Lissy über die Eisproduktion dem smarten Fabio näher kommt, braut sich in ihrer Hamburger Firma ein Sturm zusammen.
DarstellerAnnette Frier («Alles außer Sex») ist Lissy
Pasquale Aleardi («Vermisst – Liebe kann tödlich sein») ist Fabio
Jan Sosniok («War ich gut?») ist Tom
Sabine Postel («Tatort») ist Clara
Jasmin Wagner («Driven») ist Anna
Amber Bongard («Tornado – Zorn des Himmels») ist Nina
Heinz Marecek («Lindenstraße») ist Claudio
KritikUnter dem Label „Der große Sat.1-Film“ präsentiert der Berliner Sender am Dienstag einen neuen Spielfilm mit der Allzweckwaffe Annette Frier, die in «Erdbeereis mit Liebe» wie das gesamte Ensemble nicht überzeugen kann. Regisseur Oliver Dommenget konnte das Drehbuch von Nicholas Hause nicht gut umsetzen. Zwar wird die Produktion als Romantic Comedy angepriesen, aber witzige Momente sind kaum vorhanden. Sollten sie dort sein, dann völlig klischeehaft und vorhersehbar wie das klingelnde Handy bei einer Beerdigung.
Des Weiteren werden oftmals dramatische Tiefschläge mit lustiger Musik untermalt, das ist natürlich völlig unpassend. Einen Pluspunkt bekommt «Erdbeereis mit Liebe» für die schöne Landschaften, die für den Film sehr wichtig sind, jedoch wirken die Kulissen teilweise sehr billig.
Der Filmaufbau ist weitgehend so, wie er sein soll: Bereits in den ersten Minuten wird Lissy vom Tod ihres Vaters informiert, der Konflikt mit der Mutter wird auch gut dargestellt. Um die Figur-Entwicklung zu verdeutlichen, wurde Lissy mit einer Wasserphobie ausgestattet, die sie – natürlich – für die Liebe überwindet. Das Hauptproblem des Spielfilmes ist es, dass jeder Zuschauer, der die ersten fünf Minuten sieht, weiß, wie das neueste Sat.1-Werk endet.
Der Drehbauchautor, der schon eine Episode für die nie gestartete ProSieben-Serie «Das Trio» schrieb, verpatzt das Ende völlig: Nachdem ohnehin klar ist, wie die Produktion endet, fällt das Gespräch zwischen Lissy und ihrem Freund total plump aus: Tom merkt, dass Lissy wieder nach Italien zurück will, macht mit ihr Schluss, obwohl er ihr eben einen Heiratsantrag gemacht hat und bleibt völlig gelassen.
Insgesamt ist «Erdbeereis mit Liebe» ein Spielfilm, den man wirklich getrost verpassen kann, den es gibt weder spannende Momente, noch eine außergewöhnliche Storyline.
Sat.1 zeigt «Erdbeereis mit Liebe» am Dienstag, 20. November 2007, um 20.15 Uhr als Erstausstrahlung.