Sat.1 muss seinen Vorabend umstellen - einziges Problem: Es fehlt wohl an Alternativen.
Ein Erfolg war die Doku-Sendung «Verdammt lange her - Das Wiedersehen» noch nie. Und an die Werte der zweiten «Verliebt in Berlin»-Staffel konnte man ebenfalls nur sehr selten anknüpfen. Aber die Sendung lief zumindest hin und wieder im einigermaßen annehmbaren Bereich - und holte Quoten oberhalb der Acht-Prozent-Marke (Zielgruppe).
Spätestens seit Donnerstag sollte aber klar sein, dass der Berliner Sender sich sofort nach einer Alternative für 19.15 Uhr umsehen muss. Bis ins kommende Jahr, wenn die Telenovela startet, kann man nicht mehr warten. Die Zahlen der 29. Folge im Einzelnen: Nur noch 1,10 Millionen Menschen interessierten sich für das Klassentreffen. Zum Vergleich: Nach 19.45 Uhr hatte eine «Quiz Taxi»-Ausgabe bei kabel eins 1,16 Millionen Zuschauer und somit mehr als der Schwestersender Sat.1 eine halbe Stunde zuvor.
Mit gerade einmal 4,2 Prozent Marktanteil beim Publikum ab drei Jahren lag man im pechschwarzen Bereich: Wünschenswert wären Quoten um die Zehn-Prozent-Marke gewesen. Bei den Werberelevanten kam «Verdammt lange her - Das Wiedersehen» auf ein neues Allzeit-Tief von nur 5,2 Prozent Marktanteil. Die Tage der Fußballweltmeisterschaft einmal ausgenommen, ist das der mieseste Wert am Vorabend seit dem Total-Flop «Kämpf um deine Frau».
Doch ein Problem gibt es: Es mangelt bei Sat.1 wohl an Alternativen. Ein tägliches Format muss - sofern es sich dabei nicht um Wiederholungen handelt - sorgfältig geplant und mit deutlichem zeitlichen Vorsprung produziert werden. Andererseits: Nahezu alles dürfte besser sein als die Klassentreffen-Sendung, auf die das deutsche Fernsehpublikum bereits nach sechs Wochen offenbar gar keine Lust mehr hat.
23.11.2007 11:05 Uhr
• Manuel Weis
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