Die Samstagabendshow: Lebendiger denn je

ARD, RTL, ProSieben und Sat.1 wollen es heute Abend wissen und gehen allesamt mit großen Abendshows ins Quotenrennen. Und so könnte es am Tag danach gleich eine ganze Reihe von Verlierern geben. Einer steht schon jetzt fest.

Foto: ARD/GaboWer meint, die große Samstagabendshow sei bereits so gut wie tot, muss sich in dieser Woche wohl eines Besseren belehren lassen. Gleich vier Abendshows treten heute im Kampf um die Quoten-Krone gegeneinander an. Da erscheint es nicht unwahrscheinlich, dass es am Ende einige Verlierer geben könnte.

Doch zwischen welchen Shows haben Fernsehzuschauer eigentlich die Qual der Wahl? Für Familien stehen mit «Frag doch mal die Maus» im Ersten und «6! Setzen!» gleich zwei Sendungen auf dem Programm. Während die ARD mit dem Publikumsliebling Jörg Pilawa und der aus dem Sonntagsprogramm bekannten „Maus“ auf einen Erfolg hofft, hält die Konkurrenz aus Köln mit Günther Jauch dagegen. Mit jeweils mehr als fünf Millionen Zuschauern waren beide Shows zuletzt überaus erfolgreich – da jedoch in beiden Fällen die gleiche Zielgruppe angesprochen wird, drohen wohl Verluste auf beiden Seiten.




Foto: ProSiebenBei ProSieben versucht derweil Stefan Raab sein Glück: Der Mann, der mit «Schlag den Raab» den ersten wirklich neuen Samstagabend-Hit seit Jahren landen konnte und dafür in diesem Jahr mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet wurde, tritt beim «TV total Turmspringen» an. Das dürfte vor allem das junge Publikum ansprechen, doch klar ist auch: An frühere Erfolge wird die XXL-Show kaum anknüpfen können. Waren bei der Premiere vor drei Jahren noch fast fünf Millionen Zuschauer dabei, sollte man in diesem Jahr wohl eher mit einer deutlich geringeren Reichweite rechnen – einen ähnlichen Abwärtstrend verzeichneten schließlich bereits Raabs «Wok-WM» oder die «Stock Car Crash Challenge».

Und dann wäre da auch noch Sat.1: Der Berliner Privatsender konnte mit «MegaClever!» schon im Mai dieses Jahres gegen vergleichsweise harmlose Konkurrenz gerade einmal einen Marktanteil von 11,6 Prozent in der Zielgruppe verzeichnen, insgesamt kam die Show auf nicht einmal zwei Millionen Zuschauer. Alles andere als Mittelmaß wäre wohl heute Abend eine große Überraschung.

Wirkliche Gewissheit gibt es jedoch erst am Sonntagvormittag, wenn die Einschaltquoten auf dem Tisch liegen. Dann wird sich zeigen, wessen Strategie am ungewohnt hart umkämpften Samstagabend am besten aufging. Dass am Ende jeder zu den Verlierern des Abends gehören kann, ist den Verantwortlichen wohl durchaus bewusst. Sicher ist nur, dass der größte Verlierer schon jetzt feststeht: Es ist der Zuschauer.
24.11.2007 09:42 Uhr  •  Alexander Krei Kurz-URL: qmde.de/23644