Autorenstreik setzt Latenight-Moderatoren unter Druck

Die bekannten Fernsehgesichter sollen laut Brancheninfos bis zu 250.000 Dollar Löhne pro Woche auszahlen.

Bereits seit über fünf Wochen dauert der US-Autorenstreik an und noch immer ist kein wirklicher Fortschritt bei den Verhandlungen erkennbar. Da auch Gag-Schreiber die Arbeit niedergelegt haben, sind sechs der acht Latenight-Moderatoren nur in Wiederholungen zu sehen.

Der Streik wird zunehmend zu einem größeren Problem für die Moderatoren, da diese auch ihre Angestellten bezahlen. Die Mitarbeiter von David Lettermans «Late Show» (CBS), Conan O’Brians «Late Night» (NBC), Jay Lenos «Tonight» (NBC), Jimmy Kimmels «Jimmy Kimmel Live» (ABC), Jon Stewarts «The Daily Show» (Comedy Central) und Stephan Colbert «Colberts Reports» (Bild, Comedy Central) müssen derzeit nicht für die allabendlichen Produktionen arbeiten, bekommen aber weiterhin ihr Honorar.

Derzeit werden die wöchentlichen Lohnkosten der Late-Night-Shows auf 150.000 bis 250.000 Dollar geschätzt. Nun stellt sich die Frage, wie lange die Komiker weiterhin dieses Gehalt zahlen können, da sie von ihren Fernsehsendern nicht bezahlt werden.




Neben den hohen Ausgaben haben die Verantwortlichen mit den Einschaltquoten zu kämpfen. Die Reichweiten von Lenos Show sanken um 43 Prozent, Lettermanns «Late Show» verlor knapp dreißig Prozent ihrer Zuschauer. Für die ausstrahlenden Fernsehsender CBS und NBC sind die Quoten noch in Ordnung. Vielmehr spart man pro Show mehr als eine Millionen US-Dollar, die Wiederholungen sind kostenlos und können mit neuen Werbungen versehen werden.

Laut Brancheninformationen zahlt der US-Marktführer seinem Aushängeschild David Letterman pro Jahr ein Gehalt von 35 Millionen Dollar, wovon er allerdings auch die Kosten seiner Show begleichen muss. Letterman kündigte an, dass seine Angestellten bis einschließlich 07. Januar 2008 ihr Gehalt bekommen und es vor diesem Datum keine Rückkehr mit neuen Folgen geben wird.

Die zwei Moderatoren Ellen DeGeneres und Carson Daly, die sich nicht am Streik beteiligten, wurden von der Writers Guild of America verurteilt. DeGeneres argumentierte ihr Vorgehen, dass sie einen Vertrag abgeschlossen habe, der sie verpflichtet, kontinuierlich Shows zu produzieren. Deshalb kam für sie keine Arbeitsniederlegung in Frage. Daily ist kein Genosse bei der Gewerkschaft WGA, beschäftigt aber Autoren, die dort Mitglieder sind.
10.12.2007 19:21 Uhr  •  Fabian Riedner  •  Quelle: New York Times Kurz-URL: qmde.de/23976