Vorerst keine Serien in der ARD-Mediathek

Wer in der Mediathek nach Soaps oder dem «Tatort» sucht, wird nicht fündig werden. Daher unterscheide sich die Mediathek vom ZDF-Pendant, so SWR-Intendant Boudgoust.

Foto: SWRSWR-Intendant Peter Boudgoust hat die geplante Einführung der ARD-Mediathek verteigt. Sie werde sich von der ZDF-Mediathek unterscheiden und sei "die Mediathek eines Fernsehprogramms", sagte Boudgoust in einem Interview mit dem "Tagesspiegel".

Boudgoust: "Die ARD-Mediathek versammelt die Fernseh- und Radioinhalte aus den in der ARD bereits bestehenden Mediatheken, Audio- und Videoportalen. Wenn Sie also wissen wollen, was enthalten sein wird in der ARD-Mediathek, hilft ein Blick in die derzeitigen Abrufangebote der ARD." Zum Start der Mediathek würden On-Demand-Videos, Livestreams oder Podcasts aus rund 50 Formaten abrufbar sein, betonte der SWR-Intendant, dessen Sender die Online-Aktivitäten der ARD koordiniert.




Bezüglich der Kosten sieht Boudgoust derweil keine Probleme: "Keine Sorge, wir geben nicht einmal ein Prozent unserer Einnahmen für Online aus. Mehr hätten wir auch nicht. Die ARD-Mediathek kostet Gebührenzahler keinen Cent extra." Dennoch: Viele Sendungen dürften die Zuschauer verzweifelt in der Mediathek suchen. "Bei fiktionalen Programmen erschwert uns die Rechtesituation vielfach eine nachhaltige Ausstrahlung in der Mediathek", machte Boudgoust gegenüber dem "Tagesspiegel" deutlich. "Deshalb wird es zum Start weder «Verbotene Liebe» noch den «Tatort» geben." Die ARD werde die Nutzung von Serien in der Mediathek aber zu einem späteren Zeitpunkt erproben.
11.12.2007 10:10 Uhr  •  Alexander Krei  •  Quelle: Tagesspiegel Kurz-URL: qmde.de/23985