Seit einigen Jahren zeigt RTL am Mittwochabend seine Help-Shows. Zuerst erreichte man mit «Die Super Nanny» sehr gute Einschaltquoten, dann wurden sehr viele Wohnungen umgebaut und seitdem man «Raus aus den Schulden» hat, verfolgten mehr als fünf Millionen Zuschauer die Reality-Show.
Kein anderer Fernsehsender kann mit seinen Help-Shows so große Erfolge in der Primetime verbuchen wie RTL. Die Verantwortlichen des Kölner Fernsehsenders haben vor einigen Jahren «Die Super Nanny» gestartet und konnten die Reichweiten mit «Raus aus den Schulden» auf über fünf Millionen Zusehern ansteigen lassen. Die Fernsehstation ist am Mittwochabend mit seiner Reality-Programmierung die Nummer eins und schon bald folgen neue Sendungen.
In «Die Arbeitsbeschaffer» wird Arbeitslosen ein neuer Job gesucht und «Die Ausrei?er» zeigt Menschen, die in ein geregeltes Leben zurückfinden wollen. Zudem wurde für Frühjahr 2008 eine weitere Staffel der erfolgreichen Show «Teenager außer Kontrolle» angekündigt. Die erste Staffel erreichte mit ihren sechs Ausgaben durchschnittlich 4,10 Millionen Fernsehzuschauer und holte 20,8 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen.
Der User TV-Experte zählte neun RTL-Shows auf und stellte fest: „Ganz schön viel“. Er eröffnete die Diskussion mit der Frage: „Ist es ein Trend, der bereits vorbei ist?“ und verweist auf die jüngsten Flops, die RTL mit seinem Nachmittagsprogramm einstecken musste. ZachPowers klinkte sich in das Gespräch ein und teilte den Lesern mit, dass er die genannten Sendungen nicht mehr sehen kann: „Eine Zeit lang war es lustig, aber mittlerweile ist es echt zu viel. Ich denke auch nicht, dass diese Formate noch lange gute Quoten holen werden. Es geht (…) schon teilweise bergab und den neuen Formaten gebe ich auch nicht lange.“
Genau die gegensätzliche Meinung vertritt Berlin – Abschnitt 40: „All diese Formate haben schließlich den Vorteil, [dass sie] sehr schnell und kostengünstig produziert werden können, da man auch zügig auf aktuelle Entwicklungen reagieren kann.“ Außerdem fasst er zusammen, dass der Fernsehsender RTL eine bestimmte Anzahl von Serien braucht, um die zwei Programmplätze das ganze Jahr zu füllen. Aus diesem Grund findet Berlin – Abschnitt 40 es „ganz logisch“, dass RTL weiterhin an den Shows festhält. „Klar, die Primetime-Shows bringen gute Quoten, aber wirklich hilfreich sind sie nicht“, meint TV-Experte, „Aber inzwischen geht es nur noch darum: Je abgedrehter, desto besser“. Für den in Bochum ansässigen Leser ist so die Glaubwürdigkeit des Senders in Gefahr: „Die meisten lachen darüber und ernst zu nehmen sind solche Sendungen auch nicht mehr“. Erschreckende Worte findet er auch für den Schwestersender: „VOX ist inzwischen fast ein reiner Doku-Soap-Sender – bis auf ein paar Ausnahmen in der Primetime.“
Belgium TV ist entrüstet: „RTL-Helfer/Kuppel-Syndrom nervt nur noch. RTL bietet beinahe alles (…) Ich kann es nicht mehr sehen.“ Für den aus Reutlingen stammenden User Lissner ist klar: „Da ist mir meine TV-Zeit zu kostbar.“ Für Jeythor ist die Grundidee in Ordnung, denn es wird Menschen kostenlos geholfen, sie müssen dazu nur in einer Fernsehsendung auftreten. „Aber abgesehen davon ist das wie üblich eine Sache mit dem Quoten“, meint Jeythor, „Deswegen hat man wohl auch die Programme mit so vielen Formaten vollgestopft.“ Der Österreicher ist sich sicher, dass bald wieder viele Sendungen von der Bildfläche verschwinden und nur die erfolgreichen überleben werden. Aber er gibt zu: „Ich persönlich gucke das nicht, sehe das eher als so eine Art Programmfüller, wenn nichts anderes läuft“.