Die Enquete-Kommission des Bundestages hat den Öffentlich-Rechtlichen vorgeworfen, im Hauptabendprogramm zu wenige kulturelle Sendungen auszustrahlen.
Vier Jahre lang beschäftigte sich eine Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages mit der "Kultur in Deutschland" - und daher auch mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Der kommt darin nicht unbedingt gut weg.
So wird ARD und ZDF etwa vorgeworfen, im Hauptabendprogramm zu wenig anspruchsvolle Sendungen auszustrahlen - stattdessen wurde die Gefahr der Trivialisierung ebenso erkannt wie ein Drang hin zur reinen Quotenorientiertheit. Der Verband Privater Rundfunk und Telemedien e. V. (VPRT) fühlt sich entsprechend bestätigt und hat den Abschlussbericht, der am Donnerstag im Plenum des Deutschen Bundestages debattiert werden soll, sogleich gewürdigt.
Der 500 Seiten starke Bericht enthält aus Sicht des Verbands wichtige Einordnungen zum Kulturauftrag des Rundfunks, bezieht die Beiträge des privaten Rundfunks jedoch nicht hinreichend in die Bestandsaufnahme ein. "Die privaten Rundfunkunternehmen verstehen die Anregung der Enquete-Kommission mit Blick auf die Qualitätsorientierung ihres Angebots als Appell, ihre Verantwortung auch für das kulturelle Leben in Deutschland noch stärker wahrzunehmen und greifen diesen Aspekt gerne auf, denn sie sind sowohl Wirtschaftsunternehmen als auch Kulturträger", erklärte VPRT-Präsident Jürgen Doetz.
"Es gilt allerdings zugleich darauf zu achten, dass weite Teile der Bevölkerung nicht ausgegrenzt werden, indem der Kultur-Begriff zu eng gefasst wird", so Doetz weiter. Der VPRT begrüßte die Hinweise der Enquete-Komission zu Fehlentwicklungen in den öffentlich-rechtlichen Programmen.