Durch die geltenden gesetzlichen Regelungen zur Gebührenbefreiung seien die Erträge weiter rückläufig. Im nächsten Jahr wird der RBB einen Fehlbetrag aufweisen.
Der Rundfunkrat des Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) hat den Wirtschaftsplan des Senders für das Jahr 2008 festgestellt. Der Sender rechnet mit Erträgen von 391,60 Millionen Euro.
Für das Radio- und Fernsehprogramm sollen 395,50 Millionen Euro aufgewendet werden bei einem gleichzeitigen Fehlbetrag von 3,90 Millionen. Da die Rundfunkgebühr gleichbleibend über einen Zeitraum von vier Jahren festgesetzt wird, müssen zum Ausgleich von Preissteigerungen oder Tarifanhebungen in den ersten Jahren der Gebührenperiode Überschüsse erzielt werden, damit das Ergebnis der Gebührenperiode insgesamt ausgeglichen ist.
Demzufolge wird der Fehlbetrag des Jahres 2008 aus den erwirtschafteten Überschüssen der Vorjahre gedeckt. Zwar machten die Teilnehmergebühren noch immer etwa 87 Prozent der Gesamterträge aus, doch die Entwicklung des "gebührenrelevanten Gerätebestandes" sei durch die seit mehr als zwei Jahren geltenden gesetzlichen Regelungen zur Gebührenbefreiung weiter rückläufig. Innerhalb der ARD-Landesrundfunkanstalten ist der RBB wegen der hohen Arbeitslosigkeit in seinem Sendegebiet hiervon überproportional betroffen, hieß es von Seiten des Senders.
RBB-Intendantin Dagmar Reim: "Neue Kürzungsmaßnahmen würden auch zu substanziellen Einschnitten in unser Programmangebot führen. Der enge Finanzrahmen darf und wird uns aber nicht von unserem Ziel abbringen, hochwertige öffentlich-rechtliche Programme für die Region zu produzieren. Mit Blick auf die zunehmende Digitalisierung wollen wir 2008 die Weichen für eine Zusammenlegung von Fernseh- und Hörfunkdirektion stellen. Dies ist, und darauf lege ich Wert, keine Einsparmaßnahme, denn: Qualität und Innovation sollen auch künftig unser Markenzeichen sein."