Die nach verbotener Schleichwerbung vom ZDF rausgeschmissene Moderatorin hat "nach jetzigem Stand" keine juristischen Folgen zu befürchten, so Programmchef Thomas Bellut.
Die Ausstrahlung der Aufzeichnung einer ZDF-Show mit Andrea Kiewel an Heiligabend wird wohl einer der vorerst letzten Auftritte der beliebten Moderatorin sein. Kiewel hatte sich gegenüber dem Unternehmen "Weight Watchers" verpflichtet, in Sendungen des ZDF verdeckt zu werben - was nun schließlich zu ihrem Rauswurf führte.
"Das ist etwas völlig anderes, als wenn ein Moderator unseres Hauses im Rahmen eines Werbespots für etwas wirbt", stellte ZDF-Programmdirektor Thomas Bellut am Wochenende in einem Interview mit der "Bild am Sonntag" klar. Der Unterschied sei, dass etwa Thomas Gottschalk oder Johannes B. Kerner ihre Verträge von ihren Sendungen oder Auftritten, wo sie zu Gast sind, trennen und nicht thematisieren, so Bellut - ob das auch für Gottschalks Gummibärchen gilt, verschwieg er allerdings.
"Werbung ist dann möglich, wenn Moderatoren das anmelden und das ZDF die Genehmigung dafür gibt. Diese Genehmigung hat natürlich unter anderem zur Bedingung, dass dieses Engagement nicht in redaktionelle Teile einfließt", fügte Bellut gegenüber der "BamS" hinzu.
Für Kiewel selbst wird es nach Angaben des Programmdirektors keine juristischen Folgen haben - "nach jetzigem Stand", wie Bellut betonte. Schaden dürfte allerdings auf beiden Seiten entstanden sein, auch wenn Bellut das Hauptproblem auf Seiten Kiewels ausmacht: "Ich denke, den Vertrauensverlust hat vor allem Frau Kiewel zu verzeichnen. Der Zuschauer wird registrieren, dass der Sender so umgehend und konsequent reagiert hat. Wir mussten jetzt reagieren. Aber ich denke nicht, dass das Ende der Karriere von Frau Kiewel sein wird."
24.12.2007 09:48 Uhr
• Alexander Krei
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Quelle: Bild am Sonntag
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