«Kreis runde Sache»: Echsen im Dschungel

An drei Tagen in der Woche befasst sich unser Kolumnist Alexander Krei wieder mit dem Sinn und Unsinn der Fernsehwelt. Thema heute: Dschungelcamp.

Man mag es kaum glauben, doch es liegt tatsächlich schon mehr als drei Jahre zurück, dass Desirée Nick zur „Königin des Dschungels“ gewählt wurde. Da von ihr seither nichts Nennenswertes zu hören war, gehe ich davon aus, dass sie noch immer in den Tiefen des australischen Dschungels weilt – abgesehen von jenen Momenten, in denen sie den Berliner Bürgermeister küsst.

Auch um die meisten anderen Dschungelbewohner wurde es schnell still. Die Steuereintreiber waren wohl so schnell zur Stelle, dass das im Camp verdiente Geld nicht mehr für den Rückflug reichte. Und so dürfte zur Stunde noch immer ein gutes Dutzend gestrandeter Fernseh-Nasen in „Down Under“ sitzen – zwischen Bäumen, Flüssen und zahlreichen Maden, die Daniel Küblböck einst nicht essen wollte.

Doch schon bald sind die Dschungelstars vergangener Tage nicht mehr allein, denn RTL hat endlich wieder eine Horde vergessener Echsen nach Australien geflogen. Falls es unglücklich ausgedrückt gewesen sein sollte: Gemeint sind natürlich nicht Echsen, sondern Ex-en. Also Ex-Moderatoren, Ex-Sänger, Ex-Pornostars und Ex-Sportler.

Aber auch völlig neue Gesichter dürfen dieses Mal wieder mitmachen. Menschen, von denen man nie zuvor etwas gehört hatte, bis ein RTL-Praktikant sie verunsichert und eingeschüchtert schlafend auf der Dom-Platte ansprach. Sie alle sind dem Lockruf der Kröten gefolgt und dürften entsprechend überrascht sein, wenn sich herausstellt, dass tatsächlich nur von Tieren die Rede war und nicht von Geld. Es muss wahrlich schön sein, sich neuen Herausforderungen stellen zu können.

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Die nächste Ausgabe unserer Kolumne „Kreis runde Sache“ erscheint am Montag - natürlich bei Quotenmeter.de.
11.01.2008 00:00 Uhr  •  Alexander Krei Kurz-URL: qmde.de/24580